Jordaniens König:
“IS nutzt Flüchtlingsstrom als Trojanisches Pferd”
Der jordanische König Abdullah II. hat die vergangenen Tage in den USA verbracht, um die militärische Strategie seines Landes im Kampf gegen den IS mit dem Pentagon abzusprechen. Dabei zeigte er sich optimistisch, die Terrormiliz recht schnell besiegen zu können. Was auch dringend notwendig sei, denn laut dem Monarchen nutze der IS den Flüchtlingsstrom "als Trojanisches Pferd".
In einem Interview mit dem Sender CNN nahm Abdullah II. zu den radikalen Aussagen von Präsidentschaftskandidat Donald Trump Stellung, der keine syrischen Flüchtlinge in die USA lassen möchte, und gab zu, dass natürlich auch Jordanien fürchte, sich mit den täglich ankommenden Flüchtlingen unzählige IS-Kämpfer ins Land zu holen. Allerdings könne man die 80 oder 90 Prozent der Flüchtlinge, die vor dem Leid in ihrer Heimat fliehen, nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
Daher müsse ein Weg gefunden werden, um die Flüchtlinge zu überprüfen, so der jordanische König weiter. Vorzug bekommen derzeit besonders schutzbedürftige Menschen, wie alte Leute und Frauen mit Kindern. Dennoch zeige sich laut Abdullah immer wieder, wie erst kürzlich in Kalifornien, dass auch Frauen für den IS in den Kampf ziehen. Es gebe demnach keine sichere Strategie, um die schwarzen Schafe unter den Flüchtlingen auszumachen.
"Dritter Weltkrieg der anderen Art"
Allerdings sieht der Monarch nicht nur den IS als Bedrohung, es gebe vielmehr einen globalen Krieg, denn fast überall auf der Welt verbreiteten Extremisten Angst und Schrecken - sei es Boko Haram, die Al-Nusra-Front oder die Al-Shabaab-Miliz. "Ich würde es als dritten Weltkrieg der anderen Art bezeichnen", erklärte Abdullah.
Das 6,5-Millionen-Einwohner-Land Jordanien beherbergt nach Angaben der Vereinten Nationen knapp 650.000 Flüchtlinge aus Syrien - rund 20 Prozent von ihnen leben in Camps, die übrigen über das ganze Land verteilt. Hinzu kommen Zehntausende irakische Schutzsuchende und bis zu zwei Millionen Palästinenser.
König Abdullah bei seinem Wien-Besuch zum Thema Syrien:
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