Hofer ist einer jener Händler, der sich für freiwerdende Filialen der insolventen Lebensmittelkette Zielpunkt interessiert. "Wir sind in den Angebotsprozess integriert und interessieren uns für Filialen im zweistelligen Bereich", sagte Hofer-Chef Günther Helm am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Auch alle Mitarbeiter in den entsprechenden Filialen will der Diskonter mitübernehmen.
Zielpunkt-Masseverwalter Georg Freimüller hat für 120 der 229 Standorte Interessenten gefunden. Mit ihnen werden derzeit Gespräche geführt. Noch wurden bei der Bundeswettbewerbsbehörde aber keine Filialübernahmen angemeldet. Helm rechnet damit, dass dieser Prozess mit Ende Jänner abgeschlossen ist.
Hofer weiter auf Expansionskurs
Hofer hat derzeit mehr als 450 Filialen in Österreich und ist nach wie vor auf Expansionskurs. Im Fokus liegt Wien - hier war auch Zielpunkt am stärksten vertreten. 2015 erwirtschaftete Hofer rund vier Milliarden Euro Umsatz. Damit sei man über dem Markt gewachsen, sagte Helm, ohne Details zu nennen. Seit der Einführung der Backbox sei die Kundenzahl "signifikant" gestiegen. Momentan bäckt Hofer in rund 400 Filialen selbst auf, noch heuer soll dies in allen Geschäften möglich sein. Bis Ende März soll es zudem in allen Filialen gratis WLAN geben.
Hofer spielt im Reich von Aldi eine entscheidende Rolle. Seit über einem Jahr lenkt die Konzernmutter Aldi Süd alle Auslandstöchter von Österreich aus. Neben den Nachbarländern Slowenien, Ungarn und Schweiz werden auch die Aldi-Süd-Töchter in den USA, Australien, UK und Irland von Salzburg aus gesteuert. Im Mai 2015 kündigte das Unternehmen an, mit Italien künftig einen komplett neuen Markt erschließen zu wollen. "Wir sind dabei, in Italien ein Team aufzustellen und sind mit Mitarbeitern vor Ort", sagte Helm am Donnerstag. Ob der Händler via Übernahmen oder aus eigener Kraft in den Markt einsteigen wird, ist offen. "Wir sind für alle Optionen offen", so Helm.
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