Zwei Tage vor Tat
Kamera filmte Paris-Killer Abdeslam an Tankstelle
Nach den Pariser Anschlägen Mitte November sind neue Fotos des flüchtigen Terrorverdächtigen Salah Abdeslam veröffentlich worden. Die Bilder stammen von der Überwachungskamera einer Tankstelle im Norden Frankreichs, wo Abdeslam zwei Tage vor dem Massaker gemeinsam mit seinem Fahrer Lebensmittel einkaufte.
Ein weiteres Bild, das ebenfalls von der Nachrichtenagentur AFP veröffentlicht wurde, zeigt Abdeslam (26) und Mohamed Abrini (30) vor der Tankstelle in Ressons neben einem schwarzen Renault Clio. Der Wagen wurde später auch bei den Anschlägen am 13. November verwendet.
Warum die beiden in Belgien geborenen und wohnhaften Männer bereits zwei Tage zuvor auf einer Autobahn Richtung Paris unterwegs waren, ist unklar. Abdeslam und Abrini sollen wenige Stunden später wieder in Brüssel gesehen worden sein.
Wo steckt Abdeslam?
Von Abdeslam fehlt weiter jede Spur, über seinen derzeitigen Aufenthaltsort kann nur spekuliert werden. Als gesichert gilt, dass er nach den Attentaten von Paris in den frühen Morgenstunden des 14. November von seinen Freunden Hamza Attou und Mohammed Amri abgeholt und nach Brüssel gebracht wurde. Laut der französischen Tageszeitung "Le Soir" gerieten die drei Männer in insgesamt drei Polizeikontrollen. Kein Beamter schöpfte Verdacht - auch, weil keiner der Männer zu diesem Zeitpunkt offiziell gesucht wurde.
Nach einem unbestätigten Bericht des öffentlichen Senders RTBF hielt sich Abdeslam danach drei Tage im Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek-St. Jean auf. Er soll einen Umzug in der Straße genutzt haben, um anrückenden Polizisten zu entkommen - versteckt in einem Möbelstück oder in einem Auto. Seine Helfer Attou und Amri sitzen derzeit in Belgien in Untersuchungshaft.
Drei Unterkünfte der Attentäter wurden gefunden
"Drei Unterkünfte, die von den Tätern der Anschläge genutzt wurden, sind von den Ermittlern gefunden worden", erklärte Belgiens Staatsanwaltschaft vor wenigen Tagen. Anfang des Jahres wurden zudem die Fingerabdrücke von Abdeslam in einer Wohnung in Brüssel gefunden.
Bei den Pariser Anschlägen vom 13. November auf eine Konzerthalle, auf Restaurants und vor dem Fußballstadion Stade de France waren 130 Menschen getötet worden. Die meisten Attentäter sprengten sich selbst in die Luft, einige wurden getötet.
Video aus dem Archiv: Razzia gegen Paris-Drahtzieher
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