"Sie trugen Parfum"
Kölner Sex-Attacken: Imam gibt Frauen die Schuld
Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen vor dem Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht sorgt nun eine Aussage eines Imams für neuen Zündstoff. "Die Ereignisse waren die Schuld der Frauen, weil sie halbnackt waren und Parfum trugen", soll Sami Abu-Yusuf im russischen Fernsehen gesagt haben.
Der russische Privatsender REN TV zeigte kürzlich einen rund zehnminütigen Beitrag über Köln. Neben einem Opfer und einem Vertreter der Polizei kam auch Sami Abu-Yusuf, ein Imam aus Köln, zu Wort.
Salafistischer Prediger
In der russischen Übersetzung wurde er wie folgt zitiert: "Es ist nicht überraschend, dass die Männer sie attackiert haben. Sich so anzuziehen, ist wie Öl ins Feuer zu gießen." Laut "Bild" ist Abu-Yusuf der Imam der Al-Tauhid-Moschee in Köln-Kalk und predigt dort salafistische Ansichten. Die Gemeinde dementierte eine derartige Aussage ihres Imams. Die Moschee war 2004 aber bereits einmal Schauplatz einer Razzia zur Aufhellung möglicher Gefahren und Gefahrenabwehr, wie damals die Kölner Polizei berichtete.
Noch immer reißt die internationale Berichterstattung über die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht nicht ab. Mehr als 1000 arabische Männer hatten sich damals auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt, viele davon waren aggressiv und betrunken. Aus kleineren Gruppen heraus wurden dann Frauen sexuell angegriffen, bedroht und bestohlen.
Die Kölner Polizei versuchte zunächst, den Vorfall herunterzuspielen, und veröffentlichte erst nach und nach Details über die Attacken. Das kostete den Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers den Job, er wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
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