"Die Wolk'n", "Reif für die Insel" oder "Du entschuldige, i kenn' di": Mit Songs wie diesen hat Peter Cornelius nicht nur seinen Durchbruch als Musiker gefeiert, sondern auch Evergreens geschaffen. Für den Singer/Songwriter, dessen Karriere bereits vor mehr als 40 Jahren ins Rollen kam, waren die Erfolge aber nicht immer nur Genuss. Bei der Musik ist er dennoch geblieben. Am Freitag wird er 65.
"In dem Moment, wo es feststand, dass es erfolgreich ist, war es auch schon vorbei." Vor rund drei Jahren sprach die APA mit Cornelius anlässlich der Veröffentlichung seines jüngsten Studioalbums "12 neue 12" über seine ersten Erfolge und Höhenflüge. Dabei kamen keine verklärten Erinnerungen zum Vorschein. "Der Slalomkurs ging weiter, ohne dass eine Zielflagge in Sicht kommt." Bereits mehrere Jahre war er im Geschäft, bevor Anfang der 80er-Jahre die Alben "Zwei" und "Reif für die Insel" erscheinen, sich beide in den deutschen Charts platzieren und letztlich den Grundstein für eine bis heute andauernde Karriere legten.
Musik, eine sichere Bank
Davor war der am 29. Jänner 1951 in Wien geborene Sänger und Gitarrist schon recht umtriebig gewesen: Mit 15 spielte er in seiner ersten Band, The Black Sheep, wurde von Beatles, Rolling Stones, Jimi Hendrix oder Cream beeinflusst und veröffentlichte schließlich 1973 "Die Wolk'n". Der Song war aus Peter Rapps "Showchance" hervorgegangen und aus dem Bankkaufmannslehrling, der mit vollem Namen Peter Cornelius Korunka heißt, sollte endgültig der Musiker Peter Cornelius werden. Es folgten Auftritte als Mitglied des Musicals "Hair" in Berlin und Hamburg, bevor die Solokarriere immer mehr in den Vordergrund rückte.
Eine der ergiebigsten Phasen sollte durch die Zusammenarbeit mit Produzent Michael Cretu eingeläutet werden. Ab 1980 erscheinen die Alben "Der Kaffee ist fertig", "Zwei", "Reif für die Insel" und "Bevor i geh'", daneben unterstützte Cornelius seinen Kollegen Cretu bei dessen Projekt Enigma, wofür er eine Grammy-Nominierung als bester Gitarrist erhielt. 1992 sollte noch das gemeinsame Album "Cornelius + Cretu" folgen.
Kein Rockstar-Klischee
Gab es bis 1993 jedes Jahr eine Veröffentlichung des Musikers, der in den 1980ern für einige Jahre in München lebte und zum Ende des Jahrzehnts nach Purkersdorf (Niederösterreich) übersiedelte, war danach erstmal Schluss. In einem Interview zu seinem 50er betonte Cornelius, dass er keine Möglichkeit hatte, seine "Erfolge in den Achtzigern auszuleben": "Ständig gab es etwas zu tun. Das Leben hat mir damals immer einen Stundenplan aufgezwungen - auch wenn es schön, aufregend und zum Teil grell war."
Ganz losgelassen hat ihn die Musik aber nicht. Das treffend betitelte Album "Lebenszeichen" markierte 2001 das Ende seiner künstlerischen Pause und seitdem ist Cornelius wieder regelmäßig auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum zu erleben. Sein 30-jähriges Bühnenjubiläum im Jahr 2005 feierte er mit einem Konzert vor 100.000 Fans auf der Wiener Donauinsel, das im Jahr darauf auch als DVD veröffentlicht wurde. 2012 ist schließlich das 21. Studioalbum, "12 neue 12", erschienen - eine Platte, die auch stark von New York beeinflusste wurde, "einer Stadt der 'Tuns-Energie'", wie sie der Liedermacher beschrieb. "Die Leute stehen auf und tun etwas."
Liveauftritte
Vergangenen Herbst ging Cornelius mit seiner Band unter dem Titel "Zeitsprung" auf Tour, passenderweise erschienen parallel dazu eine "Best-Of"-CD mit "36 großen Songs". Live ist er in den kommenden Wochen in der Stadthalle Ybbs (8. April) sowie der Donaubühne in Tulln (16. Juli) zu erleben. Tickets gibt es unter www.petercornelius.com.
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