Nach Ansicht führender Experten ist es für die Menschheit schon "drei vor zwölf", und die Erde knapp vor der großen Apokalypse. Die Fachzeitschrift "Bulletin of the Atomic Scientists" ließ damit den Zeiger der "Doomsday Clock" (Weltuntergangsuhr) für 2016 unverändert gegenüber dem Vorjahr, als sie ihn um zwei Minuten vorgestellt hat.
So nahe an ihrem Untergang sahen die Forscher die Menschen auch im Vorjahr und davor zuletzt 1984. Zwar habe die internationale Gemeinschaft 2015 Fortschritte gemacht, zugleich erinnerten die Spannungen zwischen den USA und Russland aber wieder an die schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges, sagte der Sprecher der Gruppe, der Physiker Lawrence Krauss. Als positive Entwicklungen nannte er das Atomabkommen mit dem Iran und die Pariser Klimakonferenz.
"Weltlage voller Potenzial für Katastrophen"
"Das sind aber nur kleine Lichtblicke in einer dunkleren globalen Weltlage voller Potenzial für Katastrophen", sagten die Wissenschafter in ihrer nun vorgestellten Analyse. So sei es etwa fraglich, ob die Versprechen der Staaten bei der Klimakonferenz ausreichend seien, den Klimawandel aufzuhalten.
Uhr stand schon einmal auf 17 vor zwölf
Die Uhr erscheint seit 1947 auf dem Titel des Bulletins und sollte ursprünglich nur symbolisieren, wie dicht die Menschheit an der Vernichtung durch Atomwaffen ist. Schon seit einigen Jahren betrachtet die Gruppe aber auch Umweltgefahren als tödliches Risiko.
Bei ihrer Einführung stand die "Doomsday Clock" auf sieben vor zwölf und wurde 1949, nach Zündung der ersten sowjetischen Atombombe, auf drei vor zwölf gestellt, nach der Zündung der ersten Wasserstoffbombe anno 1953 stand sogar auf zwei Minuten vor Zwölf. Nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 stellten die Forscher die Uhr aber wieder kräftig zurück - auf 17 Minuten vor Mitternacht.
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