Anschlag in Nigeria
Mehrere Dutzend Menschen von Boko Haram ermordet
Bei einem Angriff der Islamistenmiliz Boko Haram in Nigeria sind mehrere Dutzend Menschen getötet worden. Nach Armeeangaben vom Sonntag griffen mit Schusswaffen und Sprengstoff bewaffnete Boko-Haram-Kämpfer am Samstagabend das Dorf Dalori im Nordosten des Landes an und brannten es nieder. Laut Augenzeugenberichten wurden mindestens 65 Menschen bei dem Angriff getötet.
Dalori ist eine Ortschaft in der Peripherie von Maiduguri. Erst Ende Dezember waren dort bei der Explosion einer Bombe in einer Moschee 20 Menschen getötet und 90 verletzt worden. Die Region wird seit Längerem von Anschlägen von Boko Haram erschüttert. Die Miliz kämpft in Nigeria für einen Staat mit streng islamischen Regeln. Die Extremisten verüben seit dem vergangenen Jahr auch verstärkt Anschläge in Kamerun, dem Tschad und Niger.
Im Tschad wurden am Sonntag nach Behördenangaben bei zwei Selbstmordanschlägen am Sonntag mindestens drei Menschen getötet und 56 weitere verletzt. Nach Angaben der Sicherheitskräfte sprengte sich in dem Ort Guie nahe dem Tschadsee ein Attentäter in die Luft und riss einen Menschen mit in den Tod. Bei einem zweiten Selbstmordanschlag in dem Dorf Miterine wurden demnach zwei Menschen getötet.
Boko Haram will eigenen Staat im Norden Nigerias
Der Tschadsee liegt zwischen dem Tschad, Nigeria, Niger und Kamerun. Das Gebiet mit seinen dicht bewachsenen Ufergebieten ist ein Rückzugsraum für die Boko-Haram-Kämpfer, die im Norden Nigerias einen islamistischen Staat errichten will. Mehrere Länder der Region, darunter der Tschad, haben sich zu einer Koalition gegen die Islamisten zusammengeschlossen.
Die Extremisten haben schon seit geraumer Zeit ihre Angriffe über Nigeria hinaus auch auf die Nachbarländer ausgedehnt. Boko Haram hatte im vergangenen März der im Irak und Syrien kämpfenden Dschihadistenorganisation Islamischer Staat den Treueschwur geleistet.
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