Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auch im Jänner weiter gestiegen: Exakt 490.246 Personen waren ohne Job - ein Zuwachs im Vorjahresvergleich um 3,7 Prozent. Davon machten 65.257 Personen eine Schulung beim AMS - um 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Am stärksten war der Zuwachs mit 9,9 Prozent erneut in Wien, während Tirol und Vorarlberg einen leichten Rückgang der Arbeitslosen vermelden konnten.
Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) stieg um 4,6 Prozent auf 424.989 Personen. Die Arbeitslosenquote (nach nationaler Definition) kletterte um 0,3 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent. Besonders stark betroffen von der Zunahme waren das Gesundheits- und Sozialwesen (+8,1 Prozent), der Handel (+5,4) und der Tourismus (+5,3), teilten das Arbeitsmarktservice und das Sozialministerium am Montag mit.
"Die Arbeitslosigkeit ist im Jänner etwas langsamer gestiegen als in den Monaten zuvor. Von einer Trendumkehr am Arbeitsmarkt kann dennoch nicht gesprochen werden", sagte Sozialminister Alois Stöger in einer ersten Analyse der Arbeitsmarktdaten für den Monat Jänner. Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung seien jedoch bereits bemerkbar. Mit einer EUROSTAT-Quote von 5,8 Prozent liegt Österreich in der EU weiterhin an fünfter Stelle, deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 9,1 Prozent, so Stöger.
Mehr Ausländer und Über-50-Jährige arbeitslos
Erneut überdurchschnittlich stark angestiegen ist die Arbeitslosigkeit vor allem bei den ausländischen Beschäftigten und den Über-50-Jährigen. Im Jänner waren mit 119.088 Ausländern um 10.895 bzw. 10,1 Prozent mehr Menschen ohne Arbeit. Bei den Über-50-Jährigen betrug der Zuwachs 8,2 Prozent, bei den Frauen waren es 6,5 Prozent, bei Männern um 3,5 Prozent mehr.
Für Jugendliche verbesserten sich die Arbeitsmarktbedingungen im Jänner etwas, ihre Arbeitslosenzahlen verringerten sich um 1,1 Prozent. Bei den 15- bis 19-Jährigen betrug der Rückgang sogar 1,7 Prozent. Die Zahl der Lehrstellensuchenden nahm um 2,2 Prozent zu, jene der gemeldeten offenen Lehrstellen erhöhte sich um 10,7 Prozent auf 2969.
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen, die schon mehr als zwölf Monate vorgemerkt sind, erhöhte sich um 12,5 Prozent. Die durchschnittliche Verweildauer stieg um 19 auf 118 Tage - ein Plus von 19,1 Prozent.
Stärkster Anstieg in Wien, Rückgang in Tirol
In den Bundesländern kam es in Wien wieder zum kräftigsten Anstieg. Hier erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 9,9 Prozent auf 141.718. Alle anderen Bundesländer lagen unter dem Österreich-Schnitt von 4,6 Prozent. Einen Rückgang ihrer Arbeitslosenzahlen meldeten Tirol (-2,3 Prozent) und Vorarlberg (-0,8 Prozent).
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