"Die Justizanstalt Josefstadt platzt aus allen Nähten!" - diese Schlagzeilen liest man üblicherweise, vor allem Wachebeamte warnen zumeist vor einer Überbelegung des Wiener Gefängnisses. Doch seit einigen Monaten sinken die Zahlen plötzlich, zum 1. Jänner sogar unter die 1000er-Grenze. Das Ministerium steht vor einem Rätsel.
"Aktuell sitzen 985 Personen", erklärt die Anstaltsleitung. Zu Spitzenzeiten waren es sonst bis zu 1300 Insassen, jetzt sind es "nur" 280 Österreicher und 705 ausländische Staatsbürger. Für die Justizwachebeamten bedeutet das Luft zum Atmen. So wenig los war schon lange nicht mehr.
"Schauen uns die aktuellen Zahlen mit Vorsicht an"
"Wir beobachten einen Rückgang in den vergangenen Monaten, es ist aber ein österreichweites Phänomen", heißt es aus dem Justizministerium. In der Josefstadt wird er jedoch besonders augenscheinlich. Zusatz: "Eine Erklärung haben wir nicht."
Das neue Strafgesetz, das der Polizei Verhaftungen erschwert, sei jedenfalls nicht der Grund. Die Zahl der Untersuchungshäftlinge ist nämlich konstant. "Wir gehen davon aus, dass es in den Gefängnissen bald voller wird. Wir schauen uns die aktuellen Zahlen mit Vorsicht an", heißt es. Die Anstaltsleitung in der Josefstadt hofft allerdings nicht darauf, dass wieder mehr Häftlinge kommen. Die Justizanstalt ist nur für 990 Personen ausgelegt - auch wenn sonst deutlich mehr Kriminelle einsitzen.
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