Umweltkrimi:

HCB-Klage über 100 Millionen Euro

(Bild: dpa/Angelika Warmuth (Symbolbild))

Im HCB-Umweltkrimi pochen die Opfer auf Schadenersatz: Nach der Forderung von 1,3 Millionen Euro wird derzeit eine Rekordklage über 100 Millionen Euro vorbereitet. Bei den Ermittlungen wurden jetzt weitere Zeugen einvernommen und Daten ausgewertet.

Jetzt ist es offiziell: Im HCB-Skandal laufen die Vorbereitungen für eine Rekordklage. "Wir sind momentan dabei, die wirtschaftlichen Grundlagen dafür zu schaffen", bestätigt der Wiener Umweltanwalt Wolfgang List, der mehrere HCB-Opfer vertritt. Die Klagssumme soll auf 100 Millionen Euro steigen, um unter anderem gesundheitliche und psychische Schäden, entgangene Umsätze und Lebensfreude, Wertverluste und weitere HCB-Schäden abzudecken.

Neben den Protagonisten bei Donau Chemie, Wietersdorfer und im Land Kärnten, richtet sich die neue Klage gegen weitere Verdächtige, die im Vorfeld der Altlastensanierung und beim Bekanntwerden der Hexachlorbenzol-Emissionen involviert waren.

Bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wird unterdessen der "Strafakt HCB" wegen fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt immer dicker. Ein Sachverständiger schätzt ja, dass zwischen den Jahren 2012 und 2014 zwischen 456 und 3326 Kilo HCB ausgestoßen worden sind. Auch das Landeskriminalamt hat erste Berichte fertiggestellt. Bei Kriminalanalysen der angelieferten Altlast-Materialien sei man auf Abweichungen gestoßen, heißt es. Mittlerweile wurden auch etliche Zeugen von den involvierten Betrieben einvernommen.