"Krone"-Interview

Frauenberger: “Für Deutschkurse fehlen 25 Mio. €”

Österreich
10.02.2016 17:05

Die Flüchtlingskrise, Bildung, Integration, die Kritik an den Islam-Kindergärten, der Fördergeld-Irrsinn - mit den neuen und alten Agenden leidet die Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger nicht gerade unter Arbeitsmangel. Im "Krone"-Interview erzählt sie über Willkommenskultur, fehlendes Geld vom Bund und den Arbeitsmarkt.

"Krone": Frau Frauenberger, Obergrenze, Richtwert, Massenabschiebungen. Das Ende der Willkommenskultur. Macht Sie das traurig?
Sandra Frauenberger: Nein. Den Begriff haben wir in Wien nicht geprägt. Es gibt ein Integrationskonzept, das heißt Start Wien, und das bedeutet für uns, dass wir Menschen, die hierher kommen, von Anfang an in der Integration begleiten wollen. Aber uns fehlt auch Geld vom Bund.

"Krone": Wie viel Geld?
Frauenberger: Alleine für heuer etwa 25 Millionen Euro für Deutschkurse. Wir warten aber auch im Schulbereich auf Geld. Jetzt gibt es aber die Information, dass man diese Mittel nur für Unterrichtsmaterialien oder für zusätzliches Deutsch verwenden kann, aber nicht für zusätzliche Lehrerinnen. Bislang haben wir 70 neue aufgenommen.

"Krone": Braucht Wien vielleicht eine Obergrenze? Wie hoch sollte die sein?
Frauenberger: Auf ein Zahlenspiel lasse ich mich nicht ein. Wir haben derzeit 19.300 Menschen in der Grundversorgung, und das ist absolut machbar.

"Krone": Auch für den Arbeitsmarkt?
Frauenberger: Da kommt eine gute Kompetenz ins Land, das hat die Bilanz gezeigt. Eine Herausforderung sind die Unqualifizierten. Es wird aber ein neues Angebot geben, das Jugendcollege mit modularem System. Außerdem noch das Männercollege.

"Krone": Stichworte Islam-Kindergärten, Förderskandal, Betrugsfall. Wer hat das verbockt?
Frauenberger: Das kann man nicht sagen. Ich bin erst seit zwei Monaten zuständig, habe mich aber gut eingearbeitet. Im Jahr 2014 haben wir die Förderkriterien für die Finanzierung auf komplett neue Beine gestellt. Wir gehen den aufgedeckten Fällen nach, wir haben die Kindergruppen neu geregelt und die Kontrollen verstärkt.

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