Ernüchternde Bilanz
Köln: 66 Sexualdelikte während der Karnevalstage
Trotz massiver Polizeipräsenz sind während der Karnevalstage in der deutschen Stadt Köln deutlich mehr Sexualdelikte angezeigt worden als im Jahr zuvor. Waren es 2015 noch 18, stieg die Zahl in diesem Jahr auf 66. Das geht aus der Abschlussbilanz der Polizei hervor. Nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht und mehreren Terrorwarnungen war Köln während des Kanervals in erhöhter Alarmbereitschaft.
Trotz verstärkter Polizeipräsenz mit teilweise bis zu 3200 Sicherheitskräften - das Kontingent wurde gegenüber dem Vorjahr verdreifacht - kam es auch zu Vergewaltigungen. Vor allem der Fall einer 22-jährigen Kölnerin erschütterte die Domstadt. Sie wurde laut Polizeibericht von einem Flüchtling aus Afghanistan niedergeschlagen und vergewaltigt. Ein weiterer Fall betraf eine belgische Fernsehreporterin, die vor laufender Kamera von zwei Männern begrapscht und sexuell belästigt wurde.
Polizei spricht von "verändertem Anzeigeverhalten"
Warum es zu so einem rasanten Anstieg an Sexualdelikten kam? "Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür dürfte unter anderem ein verändertes Anzeigeverhalten von Opfern und Zeugen sein", erläuterte die Polizei am Aschermittwoch.
Neben den 66 angezeigten Sexualdelikten erteilten die Beamten weiters 1389 Platzverweise - das waren mehr als doppelt so viele wie 2015. Es gab zudem 100 vorläufige Festnahmen, 2015 waren es noch 28 gewesen.
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