Richard Lugner hat am Donnerstag zur offiziellen Pressekonferenz anlässlich seiner Kandidatur zur Bundespräsidentenwahl geladen. Was dort folgte, war eine Show à la Lugner, denn auch wenn der Baulöwe zwischendurch etwas politisch wurde, ging es großteils um seine persönliche Rolle als Bundespräsident und Gattin Cathy als "First Lady"... Der Vergleich mit US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump drängte sich hier auf, was auch "Mörtel" unterstrich.
"First Couple for Austria" - mit diesem Slogan starten Richard Lugner und sein "First Spatzi" in den Wahlkampf, auch wenn Cathy sich bei der Pressekonferenz wenig damenhaft präsentierte. So reagierte die Ehefrau des Baulöwen richtig zickig, als die anwesenden Journalisten nachfragten, wie es denn um ihr Wissen um die österreichische Geschichte bestellt sei: "Wissen Sie was, ich bin hier nicht in der Schule, um ausgefragt zu werden."
Richard Lugner selbst ließ primär kein gutes Haar an seinen Gegnern, so bezeichnete er Alexander Van der Bellen als "grünes Krokodil" und Imgard Griss als "böse Hexe", die beide "aus dem Parteiensumpf" kommen. Norbert Hofer sei "der Räuber Hotzenplotz". Er selbst sei der einzige wirklich unabhängige Kandidat, die anderen hätten sich ja "jahrelang in Steuergeldern gesuhlt", während er "60 Millionen Steuern" gezählt habe. Außerdem: "Der Kasperl gewinnt ja immer."
"Kenn' jedes Klo in Österreich. Daher kennen mich die Leute"
Zu seinem Wahlkampf gab es wenig Konkretes ("ein Budget hamma noch nicht"), allerdings wollen die Lugners wie schon bei seinem ersten Antreten 1998 einige Bundesländer besuchen: "Aber ned so wie damals. Da war ich in jedem Wirtshaus. Ich kenn' jedes Klo in Österreich. Daher kennen mich die Leute", sagte "Mörtel". Mit Kanzler und Vizekanzler würde er "Tacheles reden", so Lugner: "Österreich muss wieder in Front kommen."
Er rechnet sich durchaus Chancen auf einen Sieg aus: "Ich bin ein guter Schauspieler und der Ronald Reagan war auch Schauspieler und hat 1981 in den USA gewonnen." Und auch angesichts der aktuellen Popularität von Donald Trump gibt sich "Mörtel" siegessicher: "Der ist ja auch ein Bauunternehmer und hat den Trump-Tower mit seinem Namen drauf. Ich hab' die Lugner City."
"Herumgehen und schön lächeln, das kann die Cathy"
Für schräge Ansagen sorgte auch Lugners Wahlkampfberater Peter-Erik Czak. Er sagte, dass es beim Bundespräsidentenamt "hauptsächlich um die Optik" gehe: "Hier sehen Sie das schönste Präsidentenpaar Österreichs." Und weiter: "Herumgehen und schön lächeln, das kann die Cathy." Die folgenden unterdrückten Lacher einiger anwesender Journalisten sorgten bei "Spatzi" fast für einen Wutausbruch: "Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt. Wenn es euch nicht interessiert, dann weiß ich nicht, warum ihr hier sitzt. Das ist eine ernste Sache." Die Fragen der Journalisten fand sie "lächerlich", später soll sie sogar gemeint haben: "Eigentlich hätten wir sie alle rauswerfen sollen." An ihrem Umgang mit der Presse und ihren Manieren muss die potenzielle First Lady wohl noch arbeiten...
Um der Skurrilität die sprichwörtliche Krone aufzusetzen, waren die anwesenden Journalisten vor Beginn der Pressekonferenz von Czak aufgefordert worden, aufzustehen, als Lugner und Cathy den Saal betraten: "Ganz wie beim Kaiser."
Dazu muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Die Twitter-User taten es dennoch. Hier ein kleiner Auszug der Tweets zur Pressekonferenz:
Video: Mausi Lugner - "Präsidentenamt ist sowieso entbehrlich"
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