Gemetzel in Mexiko
Mehr als 50 Tote bei blutiger Gefängnisrevolte
Am Donnerstag sind in den frühen Morgenstunden bei einer Gefängnisrevolte in der nordmexikanischen Stadt Monterrey laut Angaben von Jaime Rodriguez, dem Gouverneur des Bundesstaates Nuevo Leon, mindestens 52 Menschen getötet worden. Dass einigen Häftlingen die Flucht gelungen sein könnte, hat die Gefängnisleitung dementiert.
Über dem Gefängnis war eine große Rauchwolke zu sehen, aus dem Inneren waren noch vor Sonnenaufgang Schüsse und eine Explosion zu hören, berichtete der Fernsehsender Milenio Television. Unter den Toten sollen demnach nicht nur Insassen, sondern auch Wärter sein. Außerdem gab es mindestens zwölf Verletzte. Die Lage ist laut den Behörden seit Donnerstagnachmittag wieder unter Kontrolle.
Noch während der Meuterei hatten sich zahlreiche Angehörige der Insassen vor dem Gefängnis versammelt. Sie warfen Steine und Bretter und rüttelten an den Toren, um sich Zutritt zum Gebäude zu verschaffen. "Meine Tochter liegt in der Krankenstation. Ich will wissen, ob es ihr gut geht", sagte eine verzweifelte Mutter.
"Wir wollen Informationen, nicht mehr. Wir wollen keine Lügen hören, sondern, dass sie uns die Wahrheit sagen", sagte eine andere Frau. "Wir brauchen die Liste mit den Toten und Verletzten", forderte eine Angehörige.
Die mexikanischen Gefängnisse sind häufig überfüllt, die Haftbedingungen schlecht. In den vergangenen Jahren hat es deshalb immer wieder Aufstände gegeben, bei denen Menschen ums Leben gekommen sind.
Papst besucht Gefängnis in Juarez
Am Freitag trifft Papst Franziskus zu einem einwöchigen Besuch in Mexiko ein. Im Land mit der zweitgrößten katholischen Bevölkerung der Welt stehen brisante Themen auf der Agenda des Pontifex. Im Vorfeld seines Besuchs hat Franziskus angekündigt, Zeichen gegen Gewalt und den Drogenkrieg zu setzen. Stationen seiner Reise sind Morelia in der Unruheprovinz Michoacan und der Stadt Ciudad Juarez im Norden an der Grenze zu den USA. In Juarez, jahrelang die Stadt mit der höchsten Mordrate der Welt, besucht der Papst ein Gefängnis.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.