Saß auf Pulverfass:

88-Jährige wusste nichts von Sprengstoff

Kärnten
15.02.2016 16:29

Einen explosiven Fund hat am Valentinstag eine 88 Jahre alte Pensionistin in Gallizien gemacht. Wie kurz berichtet, entdeckte Paula Luschnig drei Stangen Donarit-Sprengstoff, der seit vielen Jahren unentdeckt in der Speisekammer gelagert haben dürfte. "Ich fand das Donarit hinter der Petroleumlampe", schildert die Frau.

Die 88-Jährige saß ohne es zu wissen jahrelang auf einem Pulverfass. Als Paula Luschnig am Valentinstag dann ihre Speisekammer aufräumte, machte sie die besorgniserregende Entdeckung. "Ganz oben auf dem Regal, gleich hinter der Petroleumlampe fand ich das Donarit", schildert die 88-Jährige. Sie hat sofort die Polizei alarmiert, die kurze Zeit später anrückte.

Vermutet wird, dass der Sprengstoff vom bereits 2003 verstorbenen Ehemann der Pensionistin stammt. "Er war Schießmeister und Verantwortlicher dafür, wenn in der Gruppe zu Ostern Böller geschossen wurden", erinnert sich Luschnig.

Die Polizei hat in der Zwischenzeit das Donarit sichergestellt. Für die Entsorgung ist der Entschärfungsdienst zuständig.

Beim Sprengstoff handelt es sich um ein Fabrikat, das immer wieder im Unterkärntner Raum entdeckt und sichergestellt werden muss. Zuletzt hat der Verfassungsschutz 2011 ein Sprenglager in Neuhaus ausgehoben. Neben mehreren Waffen fanden die Beamten auch Donarit-Sprengstoff, der offenbar im Zuge einer Anschlagserie in den Siebzigerjahren in Kärnten eingesetzt hätte werden sollen.

Beim jüngsten Fund dürfte es sich hingegen um legal erworbenes Donarit zum "Böllerschießen" gehandelt haben. Dennoch beschäftigt der Fund auch den Verfassungsschutz. Das Donarit dürfte aber tatsächlich "sauber" sein, wie es heißt.

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