Nach fünf Nominierungen hat Leonardo DiCaprio endlich den ersten Oscar als bester Hauptdarsteller geholt. Brie Larson ist die beste Hauptdarstellerin. Alejandro Gonzalez Inarritu holte den Regiepreis für "The Revenant - Der Rückkehrer". Zum besten Film gekrönt wurde "Spotlight". Alicia Vikander wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet, Mark Rylance als bester Nebendarsteller.
Beim fünften Anlauf hat es also geklappt: Bei der 88. Oscarverleihung in Los Angeles holte Leonardo DiCaprio endlich die begehrte Oscarstatuette als bester Hauptdarsteller für "The Revenant". "Überfällig" sei das gewesen, hieß es im Vorfeld von Fans, Medien und Branchenkennern. Immerhin liegt die erste glücklose Nominierung DiCaprios schon mehr als 20 Jahre zurück.
"Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" (1993), nominiert als bester Nebendarsteller: Noch bevor Leonardo DiCaprio seinen weltweiten Durchbruch als Jack Dawson im Epos "Titanic" (1997) feierte, heimste er mit gerade mal 19 Jahren seine erste Oscar-Nominierung ein. Im Familiendrama "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" von Lasse Hallström verkörperte er Arnie, den geistig behinderten Bruder von Titelfigur Gilbert (Johnny Depp) und spielte sich beeindruckend in die Herzen der Amerikaner.
Der engagierte Umweltschützer nutzte seine Dankesrede für einen Appell: "Der Klimawechsel findet jetzt statt - und ist die größte Bedrohung für unsere Spezies." Ansonsten zeigte sich der Schauspieler freudestrahlend gerührt von seiner Ehrung und den stehenden Ovationen im Auditorium. "Du hast Dich in den vergangenen zwei Jahren in die Filmgeschichte eingeschrieben", zollte er dabei seinem Regisseur Alejandro G. Inarritu Respekt.
Als bester Nebendarsteller nahm der britische Theater- und Filmdarsteller Mark Rylance die Trophäe entgegen und hatte damit überraschend den großen Favoriten Sylvester Stallone ausgebootet. "Nehmen Sie es nicht zu ernst!", betonte der Brite im Anschluss an seinen Sieg vor versammelter Presse.
Newcomerinnen räumen ab
Doch nicht nur Leonardo DiCaprio sorgte bei der Oscargala für Furore. Zur besten Hauptdarstellerin wurde die absolute Hollywood-Newcomerin Brie Larson gekürt. Sie wurde für ihre bewegende Rolle der als Teenager entführten Joy Newsome in Lenny Abrahamsons Independentdrama "Room" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Die 26-jährige Kalifornierin hatte im Vorfeld der Verleihung als Favoritin gegolten. Ihre Darstellung der emotionalen Tour de Force einer jungen Frau, der nach sieben Jahren Gefangenschaft gemeinsam mit ihrem Sohn die Flucht gelingt, hatte ihr zuvor bereits einen Golden Globe und einen SAG Award eingebracht.
Auch als beste Nebendarstellerin wurde eine hübsche junge Schauspielerin ausgezeichnet, die gerade erst in Hollywood angekommen ist. Die 27-jährige Alicia Vikander aus Schweden wurde für ihre Rolle der dänischen Malerin Gerda Wegener im Transsexuellendrama "The Danish Girl" als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Mit sechs Oscar die meisten Preise bekam "Mad Max: Fury Road", die Königskategorie "Bester Film" blieb dem Streifen aber verwehrt. Diesen erhielt das Drama "Spotlight". Zum zweiten Mal in Folge hat der mexikanische Filmemacher Alejandro Gonzalez Inarritu den Regie-Oscar abgeräumt. Für sein monumentales Rache-Drama "The Revenant - Der Rückkehrer" wurde der 52-Jährige mit dem Academy Award für die beste Regie ausgezeichnet. Vergeben wurde die Preise in 24 Kategorien.
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"Spotlight" ist der große Sieger der 88. Oscar-Verleihung in der Königskategorie "Bester Film". Das Drama über die Aufdeckung von Investigativreportern der Zeitung "The Boston Globe" des sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester konnte damit zwei Preise für sich reklamieren. Zuvor wurden Regisseur Tom McCarthy und Co-Autor Josh Singer bereits für das Original-Drehbuch ausgezeichnet.
Mit seinem großteils stummen Part als verletzter Trapper in Alejandro G. Inarritus Rachewestern "The Revenant" setzte sich der 41-Jährige gegen die Konkurrenz durch und nahm den Preis aus den Händen von Julianne Moore entgegen.
Der engagierte Umweltschützer nutzte seine Dankesrede für einen Appell: "Der Klimawechsel findet jetzt statt - und ist die größte Bedrohung für unsere Spezies." Ansonsten zeigte sich der Schauspieler freudestrahlend gerührt von seiner Ehrung und den stehenden Ovationen im Auditorium. "Du hast dich in den vergangenen zwei Jahren in die Filmgeschichte eingeschrieben", zollte er dabei seinem Regisseur Alejandro G. Inarritu Respekt.
Höchste Schauspieler-Ehre: Die 26-jährige Brie Larson wurde für ihre bewegende Rolle der als Teenager entführten Joy Newsome in Lenny Abrahamsons Independentdrama "Room" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Die Trophäe nahm sie aus den Händen von Vorjahresgewinner Eddie Redmayne entgegen.
Zum zweiten Mal in Folge wurde Alejandro Gonzalez Inarritu bei den Oscars zum besten Regisseur gekürt. Ein Jahr nach seinem Sieg mit der Satire "Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" holte der Mexikaner bei der 88. Oscargala den begehrten Regiepreis für sein zwölffach nominiertes Rachedrama "The Revenant - Der Rückkehrer".
Für den besten Song wurde bei der 88. Oscar-Gala im Dolby Theatre indes überraschend der Brite Sam Smith für seinen Bond-Song "Writing's on the Wall" ("Spectre") ausgezeichnet. Die eigentlich favorisierte Lady Gaga hatte hier mit ihrer Nummer "Til it Happens to You" ("The Hunting Ground") das Nachsehen. "Ich stehe hier als stolzer schwuler Mann", widmete Smith die Auszeichnung der lesBiSchwulen Community.
Die österreichisch-deutsche Oscar-Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Der deutsche Jungregisseur Patrick Vollrath musste sich bei der 88. Oscar-Verleihung mit seinem Filmakademie-Wien-Abschlussfilm "Alles wird gut" Benjamin Clearys "Stutterer" geschlagen geben. Die romantische Komödie wurde am Sonntagabend in Los Angeles in der Kategorie "Best Live Action Short Film" ausgezeichnet.
Mit der Vergabe der bisher 14. Kategorie der insgesamt 24 Oscar-Sparten führt "Mad Max: Fury Road" mit sechs Oscar-Statuetten das Feld an. In den technischen Kategorien räumte das Actionspektakel ab. Sechs von zehn Nominierungen konnte der Streifen bereits in Preise ummünzen: Kostümdesign, Produktionsdesign, Make-up und Haarstyling, Filmschnitt, Tonschnitt und Tonmischung.
01.22 Uhr: Herziges Oscarbild
Schauspielerin Anne Hathaway freut sich dieses Mal von zu Hause aus auf die Oscarnacht. Sie hat ein süßes Foto ihres Babybauchs auf Instagram gestellt, gegen den sie ihren Oscar gelehnt hat, den sie 2013 für Les Misérables bekommen hat.
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