100.000 Einwohner?

Klagenfurt ist (k)eine Großstadt

Kärnten
22.02.2016 12:52

Das ging aber schnell! "Klagenfurt ist Großstadt", ließ die Presseabteilung des Magistrates am Montag verlautbaren. Ein neugeborener Bub wurde offiziell als 100.000ster Einwohner begrüßt. Die magische Marke ist damit geknackt. Doch in der Statistik wird der rasante Bevölkerungsanstieg (noch) nicht anerkannt! Denn die Stadt ließ auch Bürger "hineinrechnen", die nicht dauerhaft bleiben.

"Ein denkwürdiger Tag für Klagenfurt und Kärnten. Damit hat Kärnten erstmals eine Großstadt", so Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. Sie begrüßte den kleinen Roland Müller, der vor einer Woche geboren wurde, im Beisein der glücklichen Eltern Sieglinde und Alexander als 100.000sten Bürger der Stadt.

Ein Zuwachs, der Fragen aufwirft: Denn am 1. Jänner waren - laut Statistik Austria - noch 99.110 Einwohner in der Stadt registriert. Ein Plus von 890 Personen in nur sieben Wochen? "Da habe ich leichte Zweifel", sagt Landesstatistiker Peter Ibounig, der eigentlich "für die zweite Jahreshälfte" das Überschreiten der magischen Marke vorhergesagt hatte (wir haben berichtet).

"Eine Auslegungssache", heißt es aus dem Klagenfurter Meldeamt. Dort werden automatisch alle Bürger mit Hauptwohnsitz in der Statistik berücksichtigt - auch jene, die nach kurzer Zeit weiterziehen. Für die Statistik Austria wäre hingegen eine Mindestaufenthaltsdauer von 90 Tagen erforderlich.

Die offizielle Anerkennung als Großstadt muss somit noch auf sich warten.

1180 Euro pro Bürger
Auf einen zusätzlichen Geldregen kann Klagenfurt als Großstadt übrigens nicht hoffen. Denn das Überschreiten der 100.000-Einwohner-Marke bringt kein finanzielles Zuckerl des Bundes mehr ein. Seit 2008 wird der Anteil der Stadt an den Steuereinnahmen nur noch pro Kopf (1180 Euro pro Bürger) berechnet.

Dicker Punkt auf der Klagenfurt
Zumindest auf der Landkarte macht sich die Entwicklung bemerkbar: Klagenfurt erhält als Großstadt einen dicken Punkt verpasst. "Es wird allerdings wohl noch dauern, bis das seinen Niederschlag finden wird", vermutet Peter Mandl vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Alpen-Adria-Universität.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt