Wien wird als Drehort für nationale und internationale Filmproduktionen immer beliebter: Im Vorjahr wurden 534 Filmprojekte von der Vienna Film Commission bearbeitet - eine Steigerung von 49,6 Prozent im Vergleich zu 2014. "Es war ein ganz tolles Jahr für uns", so Geschäftsführerin Marijana Stoisits am Mittwoch.
Die Vienna Film Commission fungiert als städtische Anlaufstelle für Drehansuchen auf öffentlichen Flächen. 858 Ansuchen um Drehgenehmigungen (plus 34,6 Prozent) hat man im Vorjahr gestellt, 900 Empfehlungsschreiben (plus 35,5 Prozent) formuliert. Ein Drittel der Steigerung geht auf die starke Nachfrage nach Drehgenehmigungen für den Eurovision Song Contest zurück, der vergangenen Mai in Wien stattfand.
Von den 534 Ansuchen waren 217 für TV-Produktionen, 78 für Dokumentationen, 68 für Studentenprojekte, 43 für Werbung, 16 für Kinoproduktionen und neun für Musikvideos. Der Rest fällt unter die Kategorie "Sonstiges".
Bollywood in Wien
Die Film Commission zählte im Vorjahr auch 176 internationale Produktionen - allen voran den Bollywood-Streifen "Ae Dil Hai Mushkil". Zehn Tage lang drehte Regisseur Karan Johar mit den Bollywood-Stars Aishwarya Rai Bachchan, Ranbir Kapoor, Anushka Sharma und Fawad Khan an verschiedenen Schauplätzen in der Stadt. In den Kinos, jedenfalls in den indischen, ist das Resultat diesen Herbst zu sehen.
Auch heimische Produktionen setzten auf Wiener Kulissen: Für das Fernsehen wurden unter anderem die Serien "Die Vorstadtweiber", "Copstories", "Schnell ermittelt" oder "Soko Donau" und die Filme "Maximilian" und "Kästner und der Dienstag" gedreht, für das Kino "Die wilde Maus" von Josef Hader, "Maikäfer flieg" von Mirjam Unger oder "Kater" von Händl Klaus.
Erster Bezirk am begehrtesten
Die beliebtesten Locations waren im vergangenen Jahr Gärten, Parkanlagen und Spielplätze, gefolgt von Märkten und den Bädern. Besonders begehrt ist nach wie vor die Innere Stadt, danach kommt die Leopoldstadt - aufgrund des Praters - und die Landstraße. Das Schlusslicht bildet der Bezirk Hernals - wobei Stoisits die Gründe dafür nicht kennt: "Ich finde, es gibt in Hernals sehr viele schöne Motive, die von der Branche noch entdeckt werden müssen."
Vorzeigeprojekte "Mission: Impossible" und "Spectre"
Ein weiteres Highlight aus ihrer Sicht war im Vorjahr die Weltpremiere von "Mission: Impossible - Rogue Nation", die in der Staatsoper stattfand. "Sie wären nicht zurückgekommen, wenn sie nicht zufrieden gewesen wären", so die Geschäftsführerin. Überhaupt sei dieser Film wie auch das jüngste James-Bond-Abenteuer "Spectre", das teilweise in Österreich gedreht wurde, für die Reputation sehr wichtig. Auf solche Großprojekte könne man verweisen, wenn Produzenten wissen wollen, ob es in Österreich genug erfahrene Crews gebe.
Wie es im heurigen Jahr mit internationalen Produktionen in Wien aussieht, wollte Stoisits noch nicht verraten: "Über ungelegte Eier spricht man nicht. Wir führen Gespräche."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.