Die Beschäftigungsquote älterer Menschen steigt langsamer als von der Regierung erhofft: Lediglich knapp 29 Prozent der Männer über 60 sind noch berufstätig. In der Diskussion um eine Pensionsreform bekommen die Arbeitnehmer nun ungewöhnliche Unterstützung vom Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch: "Die ASVG-Versicherten sind die Dummen. Sie zahlen den höchsten Eigenanteil, die Vorteile sichern sich aber andere wie beispielsweise die Beamten."
Einmal mehr urgiert Kapsch, dass es tatsächlich zu einer Pensionsreform kommt: "Geschieht wieder nichts, dann dreht sich die Spirale nach unten. Aber immer schneller. Man braucht doch nicht einmal einen Bleistift, um zu erkennen, dass bei um zehn Jahre längerer Lebenszeit mehr Geld für die Pensionen fällig wird."
Regierung weit entfernt von ihren Zielen
Durch die bisherigen Schritte der Regierung ist es nur zu einer minimalen Erhöhung der Beschäftigung älterer Menschen gekommen. Vom Ziel der Regierung, bis 2018 wenigstens 35,3 Prozent der über 60-jährigen Männer im Job zu halten, ist man mit derzeit 28,9 Prozent noch weit entfernt (siehe Grafik).
Kapsch plädiert für den von der SPÖ heftig abgelehnten "Automatismus": "Die Schweiz und Schweden haben das auch gemacht." Das Verhältnis der Pensionshöhe zwischen ASVG und Beamten passe auch nicht, es brauche eine "Automatik", die das Lebensalter berücksichtigt.
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Die politischen Versuche, das Thema Pensionsreform mit dem Argument "wegzumassieren", dass bei ausreichendem Wirtschaftswachstum alles leistbar wäre, kontert Kapsch vehement: "Ich kann doch als Unternehmer auch nicht sagen: In den nächsten Jahren wird sich mein Umsatz verdoppeln, also brauche ich bei den Kosten nicht zu sparen."
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