Elfenbein und Rhinozeros-Hörner: Der illegale Handel mit solchen Wildtierprodukten in Europa soll künftig deutlich schwieriger werden. Die EU-Kommission präsentierte am Freitag einen entsprechenden Aktionsplan. Er sieht vor allem eine bessere Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern vor.
Zudem sollen bestehende Instrumente wie Richtlinien zur Umweltkriminalität besser genutzt werden. Nicht in jedem Land werde dem Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel bisher hohe Priorität eingeräumt, hieß es aus der Brüsseler Behörde. Neue Gesetze sind aber nicht geplant.
Lukratives Geschäft für Kriminelle
Neben Menschen- und Drogenhandel ist das Geschäft mit Wildtierprodukten eine der lukrativsten kriminellen Aktivitäten weltweit. Acht bis 20 Milliarden Euro Gewinn werden Schätzungen der EU-Kommission zufolge jährlich in dem Bereich erzielt. Besonders Elfenbein, Rhinozeros-Hörner, Tigerprodukte und Tropenholz sind auf dem Schwarzmarkt gefragt und teuer.
Tausende Tiere und Pflanzen beschlagnahmt
Die EU ist dabei häufig ein Umschlagplatz der Schmuggler auf dem Weg von Afrika nach Asien. Europa steht aber auch direkt als Absatzmarkt im Fokus. Zwischen 2011 und 2014 beschlagnahmten die Behörden mehr als 6000 lebende Reptilien und rund 78.000 seltene Pflanzen.
Terroristen finanzieren sich durch illegalen Handel
Der Handel mit illegalen Wildtierprodukten stehe häufig auch in Zusammenhang mit anderen kriminellen Aktivitäten, hieß es. Terroristische Gruppen in Afrika nutzen demnach den Handel zu ihrer Finanzierung - etwa die Lord's Resistance Army (LRA) in Zentralafrika oder Boko Haram in Nigeria. Der Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel sei deshalb auch ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit, hieß es in Brüssel. Die EU will Länder in Afrika daher beim Schutz von Wildtieren verstärkt finanziell unterstützen.
Aktionsplan soll Verbesserungen bringen
Tierschutzorganisationen hatten einen Aktionsplan der EU seit Jahren gefordert. "Geringes Risiko, hohe Gewinne und niedrige Strafen machen den Schmuggel von Wildtierprodukten ausgesprochen attraktiv für die organisierte Kriminalität", erklärte Robert Kless vom International Fund for Animal Welfare (IFAW). Der Aktionsplan werde den EU-Staaten helfen, koordinierter gegen kriminelle Wildtierhändler vorzugehen.
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