Der nächste Skandal in der Automobilbranche: Der finnische Reifenhersteller Nokian hat zugegeben, für Reifentests manipulierte Produkte an Medien geliefert zu haben. Diese sollten optimale Ergebnisse liefern und dadurch zu positiver Berichterstattung führen.
Die Gummis sollen in den letzten zehn Jahren speziell für die Fachpresse produziert worden und den im Handel erhältlichen deutlich überlegen gewesen sein. Dies meldet der Branchendienst "Neue Reifenpresse". Das Unternehmen hat dies inzwischen eingestanden und sich entschuldigt.
Die Betrugsmasche sei im vergangenen Jahr gestoppt worden, heißt es. "Unsere Richtlinien verbieten ein solches Vorgehen nun. Ich kann versichern, dass wir seit Ende letzten Jahres keine speziellen Reifen mehr für Tests angefertigt haben", sagte der Chef von Nokian Reifen, Ari Lehtoranta. Ihm sei klar, dass das den Ruf der Marke beschädige, aber "wir erwarten nicht, dass dies unsere Verkäufe beeinflusst".
Nokian ist der führende Reifenhersteller in Skandinavien, die Produkte sind aber auch bei uns verbreitet. Praktisch alle Medien und Prüforganisationen, die von Herstellern zugelieferte Reifen testen, dürften hinters Licht ngeführt worden sein. Beim ÖAMTC und seinen Partnerklubs beteuert man hingegen, ausschließlich regulär im Handel erworbene Reifen zu untersuchen. Hier der aktuelle Sommerreifentest des ÖAMTC.
"Testmanipulationen" sind in aller Munde, seit im Herbst herauskommen ist, dass der Volkswagenkonzern bei elf Millionen Dieselmotoren weltweit per Motorsoftware Abgastests manipuliert hat.
Video: So finden Sie heraus, ob Ihr Auto vom VW-Skandal betroffen ist
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