Er wirkt gezeichnet. Ob von der am Sonntag knapp verlorenen Partie gegen Rapid oder den Vorwürfen des Staatsanwaltes, bleibt dahingestellt. Auf dem Fußballplatz fühlt sich Rene Swete auf jeden Fall wohler als im Wiener Landesgericht als Angeklagter. Es geht um Liebe - und Hiebe.
17. 10. 2015: Tabellenschlusslicht Grödig verliert gegen die Austria in Wien. "A schware Partie", kalauert sein Anwalt Werner Tomanek. Den Frust darüber spülte Grödig-Goalie Rene Swete mit Alkohol in einem Nachtclub hinweg. Trostversuche der Freundin scheiterten - und eskalierten.
ER: "Ich hab die Dame ignoriert und wollt nur weg. Auch nicht die feine englische Art." SIE: "Er ist nicht er selbst, wenn er betrunken ist." ER: "Ich wusste nicht, wie ich sie von mir wegkriegen soll, fünf Versuche, in ein Taxi zu steigen, scheiterten." SIE: "Ich hatte kein Geld mit, wie hätte ich heimkommen sollen?"
Fazit: Eine Diskussion, "wo nicht nur nette Worte gefallen sind". Und plötzlich, so ER, habe er eine aufs Aug gehabt. Dann habe er sie "einfach von sich weggestoßen".
Die Verletzungen, die sie erlitten hat, die passieren aber kaum beim Wegstoßen, sagt der Gutachter. Würgemale am Hals, Prellungen. SIE dazu: "Er hat mich gepackt, zugedrückt, ich hab kaum noch Luft gekriegt. Da hab ich die Faust geballt und wild irgendwohin geschlagen." Sie traf die Wange unter dem Auge - und ist deshalb auch wegen versuchter Körperverletzung angeklagt.
Strafverfahren diversionell erledigt
Der Richter lässt Videos vorspielen, just die Prügelszenen sind nicht zu sehen. Doch da gibt es ein Tatsachengeständnis des Sportsmannes: "Ich brauch mich auch nicht von einer Frau schlagen zu lassen, aber das ist bitte nicht als Rechtfertigung für Gewalt zu verstehen."
Wird es nicht. Mit der Diversion in Höhe von 5000 sind alle einverstanden, mit dem Freispruch für die Ex auch - sie handelte in Notwehr. Der Goalie überweist ihr auch noch 1500 Euro "für die physischen und psychischen Verletzungen", so deren Anwälte Boran und Heck. Abgang - ohne Blickwechsel, ohne Entschuldigung
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