Appell an die EU
Kurden: “Seid keine Komplizen von Verbrechern”
Die Kurden sehen einem möglichen Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei mit großer Sorge entgegen. Deshalb ist es am Freitag am Rande des derzeit stattfindenden Gipfels in Brüssel zu einer Protestkundgebung gekommen. "Seid keine Komplizen von Verbrechen", stand auf einem Großplakat, das den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit den EU-Sternen als Kopf zeigte.
Im Gipfelgebäude keine 200 Meter entfernt verhandelten die EU-Spitzen mit dem türkischen Regierungschef Ahmet Davutoglu über den geplanten Pakt. Für die Rücknahme aller Flüchtlinge von den griechischen Inseln verlangt Ankara viele Gegenleistungen: Die Aufnahme syrischer Flüchtlinge durch die EU auf legalem Wege, Visafreiheit für ihre Bürger ab Juni, schnellere Beitrittsverhandlungen sowie drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bereits zugesagten drei Milliarden zur Unterstützung der in der Türkei verbleibenden Migranten.
Demonstration verlief friedlich
Die Demonstranten warfen der EU vor, für den Deal die Augen vor Massakern an Kurden zu verschließen und Erdogan aufzuwerten. Auf dem Großplakat reicht die mit dem EU-Emblem maskierte Merkel Erdogan ein Paket, aus dem Geldscheine flattern - Erdogan wiederum hat den in der Ägäis ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan unter den Arm geklemmt. Die Demonstration verlief friedlich, die Kurden wurden von einer Polizeiabsperrung am Zugang zum Gipfelgelände gehindert.
Amnesty: "Handelt nicht mit Flüchtlingen"
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mahnte die EU mit einem Großplakat, in der Flüchtlingskrise ihre Werte nicht zu verkaufen: "Handelt nicht mit Flüchtlingen" stand auf dem Plakat, ein Foto zeigte eine Migrantin mit einem Kind vor einem Stacheldrahtzaun.
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