Täter identifiziert
Brüssel: Flughafen-Attentäter waren Brüder
Die Urheber des Attentats auf den Flughafen in Brüssel vom Dienstag sind identifiziert. Wie der belgische Radiosender RTBF am Mittwoch meldete, handelt es sich bei ihnen um die Brüder Khalid und Ibrahim el Bakraoui. Sie seien polizeibekannt gewesen. Es bestehe demnach eine Verbindung zu dem am Freitag festgenommenen Terrorverdächtigen Salah Abdeslam, der für die Anschläge von Paris verantwortlich gemacht wird.
Bei den Brüdern handelt es sich um zwei Brüsseler, meldete RTBF unter Berufung auf Polizeiquellen. Beide seien den Sicherheitsdiensten bekannt gewesen - allerdings wegen "Gangstertums" und nicht wegen Terrorismus.
Video: Explosionen erschüttern Brüssel
Khalid hatte demnach unter falscher Identität die Unterkunft in der Rue du Dries im Brüsseler Stadtteil Forest gemietet, wo es in der Vorwoche bei einer Razzia zu einem Schusswechsel mit der Polizei gekommen ist. Eine Spur führte später zu Salah Abdeslam, einem der Hauptverdächtigen der Pariser Anschläge. Abdeslam wurde am Freitag im Stadtteil Molenbeek verhaftet.
Gesuchter auch an Pariser Anschlägen beteiligt
Da sich laut Staatsanwaltschaft lediglich Ibrahim el Bakraoui auf jenem Überwachungsbild befindet, das die Polizei am Dienstag veröffentlicht hat (Bild oben), gibt es nun zwei Personen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Anschlägen gesucht werden. Zuvor hatte es in Medien geheißen, die beiden Männer, die Handschuhe tragen, seien das Brüderpaar. Der dritte Verdächtige vom Flughafen Zaventem soll laut Angaben von RTBF Najim Laachraoui sein. Laachraoui stand bereits im Fokus der Sicherheitsbehörden und auf deren Fahndungslisten. Seine DNA-Spuren seien nach den Anschlägen von Paris in Wohnungen gefunden worden, die damals von den Attentätern genutzt worden seien, hatte die Staatsanwaltschaft schon am Montag mitgeteilt. Im September sei er mit Abdeslam nach Ungarn gereist.
"Massives Manko" bei Geheimdienstkooperation
Nach dem verheerenden Anschlag auf die "Hauptstadt der EU" werden nun wieder Forderungen nach einer verstärkten Zusammenarbeit aller Geheimdienste und nach intensiveren Kontrollen an Flughäfen laut. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ortete hier im Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch ein "massives Manko". Dieses soll im Rahmen eines EU-Innenministerrats, der am Donnerstag abgehalten werden soll, erörtert werden.
Flughafen von Toulouse vorübergehend evakuiert
Unterdessen wurde 24 Stunden nach dem Blutbad in Brüssel der Flughafen im südfranzösischen Toulouse am Mittwochmorgen wegen eines verdächtigen Gegenstands vorübergehend evakuiert. Der Gegenstand sei untersucht worden und habe sich als harmlos erwiesen, teilten die Behörden mit. Der Flugverkehr werde nach und nach wieder aufgenommen, es seien Verspätungen zu erwarten.
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