Sank 1503 bei Sturm

Oman: Schiff von Vasco da Gamas Flotte entdeckt

Wissenschaft
25.03.2016 07:30

Einen spektakulären Fund haben Forscher vor der Küste des Omans gemacht. Sie fanden am Meeresgrund die Überreste eines portugiesischen Schiffes, das zur Flotte des berühmten Seefahrers Vasco da Gama gehört haben dürfte. Sie vermuten, dass es sich bei dem Wrack um die "Esmeralda" handelt, die zur zweiten Indien-Expedition Da Gamas gehörte und laut Reiseberichten anno 1503 während eines starken Sturms sank.

Die von seinem Onkel Vincente Sodré befehligte "Esmeralda" war Teil einer Flotte von fünf Schiffen mit der Vasco da Gama seine zweite Seereise nach Indien antrat. Der portugiesische Entdecker hatte fünf Jahre zuvor den Seeweg nach Indien entdeckt und sicherte damit Portugals Krone auf Jahrhunderte den Reichtum Asiens sowie den Aufstieg zu einer Weltmacht.

Bei dem Sturm im Jahr 1503 gingen zwei der fünf Schiffe von Da Gamas Flotte unter - die "Esmeralda" und die "São Pedro". Weil einer der Überlebenden des Unglücks von dem Untergang ausführlich in einem Brief berichtete, konnten Forscher jetzt - ein halbes Jahrtausend später - den Ort des Geschehens ausfindig machen.

Taucher über den Überresten der "Esmeralda" (Bild: Blue Water Recoveries/P. Holt, D. Mearns et al.)
Taucher über den Überresten der "Esmeralda"

Bereits über 2800 Fundstücke geborgen
Bereits 1998 startete die britische Bergungsfirma Bluewater Recoveries eine Suche nach dem Wrack der "Esmeralda" und fand schon bald Spuren des Wracks. Bei zahlreichen Tauchgängen fanden ein Forscherteam um David Mearns bis dato bereits mehr als 2800 Fundstücke und barg diese vom Meeresgrund. Darunter auch eine kleine Schiffsglocke, Kanonenkugeln sowie zahlreiche Gold- und Silbermünzen.

Bislang seien die Ergebnisse allerdings nur ein "Zwischenstand", berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "International Journal of Nautical Archaeology""In Anbetracht der Tatsache, dass europäische Schiffe zu jener Zeit in diesen Gewässern eine Seltenheit waren, und angesichts der geografischen Übereinstimmungen zwischen dem Fundort und den historischen Aufzeichnungen sei es schwer zu glauben, dass es sich um etwas anderes als das Wrack der 'Esmeralda' oder der 'São Pedro' handeln könnte", schreiben die Forscher.

Weil aus historischen Überlieferungen hervorgeht, dass die "São Pedro" bei dem Sturm an den Strand der Insel Al-Hallaniyah getrieben wurde, während die "Esmeralda" vor deren Küste sank, spricht laut Mearns aber Vieles dafür, dass es sich bei dem Wrack um die "Esmeralda" handelt.

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