Viele Monate war Spielfeld an der steirisch-slowenischen Grenze einer der Brennpunke in der europäischen Flüchtlingskrise. Vor einigen Wochen wurde die Balkanroute endlich geschlossen, und im Grenzort kehrt nun langsam wieder "Ruhe und Normalität" ein, wie der auch für Spielfeld zuständige Bürgermeister von Straß, Reinhold Höflechner, der "Krone" erzählt.
"Am Anfang haben die Menschen in Spielfeld gerne geholfen. Viele Freiwillige haben Kleidung, Decken und Essen gebracht", erinnert sich VP-Bürgermeister Höflechner. Doch die Willkommenskultur war enden wollend: "Es war einfach zu viel."
Besonders für die Wirtschaftstreibenden in Grenznähe war die Situation verheerend. "Sie haben finanziell massiv gelitten. Ich habe bei Land und Bund bereits wegen Entschädigungszahlungen vorgesprochen", so Höflechner. Aber auch beim Rest der Bevölkerung wurde das Kopfschütteln über das Verhalten der Regierung im Lauf der Zeit deutlicher: "Die Stimmung im Ort wurde immer schlechter."
Balkanroute ist zu - die Grenze wieder offen
Die ÖVP machte als erste Partei einen Schwenk in der Flüchtlingspolitik. Als im Jänner die SPÖ nachzog und die Schließung der Balkanroute wahrscheinlicher wurde, ging laut Höflechner ein "Aufatmen" durch die Bevölkerung in Spielfeld: "Jetzt kehrt wieder Ruhe und Normalität ein."
Doch wie sieht diese neue, alte Normalität aus? Die meisten Flüchtlinge sitzen jetzt in Griechenland oder der Türkei fest, ihr Traum von einem Leben in friedlichen Ländern wie Deutschland oder Schweden ist in weite Ferne gerückt. Für Spielfeld bedeutet es, dass die Grenze über die Landstraße 24 Stunden geöffnet ist und man beim Grenzübertritt via Autobahn wieder eine Vignette haben sollte.
Grenzeinsatz wird schrittweise reduziert
"Wir sind noch mit drei Kompanien vor Ort. Mittlerweile ist die Bewachung der grünen Grenze unser Schwerpunkt", berichtet Bundesheer-Oberst Christian Fiedler. Freilich, so ganz traut man der Ruhe in Spielfeld noch nicht: "Der Betrieb ist so ausgelegt, dass wir ihn jederzeit und in kurzer Zeit wieder hochfahren können", so Fiedler.
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