Kanzleramt, Köln
IS ruft zu Terroranschlägen in Deutschland auf
Deutschsprachige Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat haben Islamisten zu Terroranschlägen in Deutschland nach dem Vorbild der jüngsten Attentate in Brüssel aufgerufen. Am Mittwoch tauchten Fotomontagen auf Twitter auf, die unter anderem ein brennendes Kanzleramt in Berlin zeigen. "Was deine Brüder in Belgien schaffen, schaffst du auch!", heißt es in den Botschaften der Dschihadisten. Ein weiteres Propagandabild zeigt den Flughafen Köln-Bonn.
"Deutschland ist ein Schlachtfeld", lautet der Aufruf des IS an seine Anhänger, Deutschland als nächstes Ziel von Terroranschlägen auszuwählen. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) kündigte am Mittwoch sofort eine Untersuchung an. Derzeit werden die Bilder von Experten ausgewertet.
BKA: "Deutschland im Fadenkreuz des Terrorismus"
"Klar ist, dass Deutschland im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus steht und dass Anschläge passieren können", sagte eine BKA-Sprecherin. Insgesamt wurden nach Angaben der auf die Beobachtung extremistischer Gruppen spezialisierten US-Firma SITE fünf Bilder mit Aufrufen zu Anschlägen in Deutschland veröffentlicht. Alle tragen das Logo des IS-Medienablegers Furat Media. Zusammen mit den Bildern wurden SITE zufolge auch arabische Übersetzungen der Bildinschriften per Twitter verbreitet.
Weitere Motive der IS-Propaganda
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am Donnerstag zudem über ein Video, in dem auch der Frankfurter Flughafen gezeigt werde. Die kurze Sequenz sei wahrscheinlich aus einem Fernsehprogramm kopiert und nicht von Extremisten selbst gefilmt worden, berichtete das Blatt unter Berufung auf den hessischen Verfassungsschutz. Die Sequenz sei nicht als konkrete Bedrohung zu bewerten, zitierte die Zeitung eine Sprecherin des Landesverfassungsschutzes.
Angespannte Lage seit Brüssel-Terror
Nach den Brüsseler Attentaten hatte Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere vergangene Woche erklärt, gegenwärtig lägen keine Hinweise auf bevorstehende Anschläge in Deutschland vor. "Die Lage ist aber angespannt", erklärte er. Bei den Selbstmordanschlägen am Dienstag vergangener Woche im Flughafen und in der U-Bahn in Brüssel wurden nach Angaben der belgischen Regierung 38 Menschen einschließlich der drei Attentäter getötet.
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