Amadeus Awards 2016

Fair verteilter Preisregen für Wanda & Co.

Musik
04.04.2016 00:21

Gerecht verteilter Preisregen im heimischen Musikzirkus: Die 16. Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards hat Sonntagabend im Wiener Volkstheater drei große Gewinner hervorgebracht. Die Wiener Indie-Band Wanda konnte drei Trophäen einheimsen, je zwei Auszeichnungen gab es für das Duo Seiler und Speer sowie Bilderbuch. Die Gala zeigte sich somit als Spiegel des abgelaufenen Popjahres. krone.tv war für Sie am Red Carpet - siehe Video oben!

(Bild: kmm)

Immerhin lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass 2015 eine ganze Schar an teils auch international erfolgreichen Acts made in Austria reüssieren konnte. Allen voran natürlich das Quintett Wanda, das mit dem zweiten Longplayer "Bussi" die Leistung des vielfach gepriesenen Debüts bestätigt hat. Dafür durften sich Marco Michael Wanda und Co bei den Amadeus-Awards Preise für die Band des Jahres, als Liveact des Jahres sowie in der Kategorie Pop/Rock abholen. Bereits im Vorjahr gab es für die Gruppe zwei Auszeichnungen. Wanda schienen dabei ehrlich überrascht: "Für was haben wir das bekommen?", meinte Marco Michael Wanda, als er mit seinen vier Kollegen zum ersten Mal die Bühne erklommen hatte. Beim zweiten Mal saß das schon besser: "Alle hätten alles verdient. Feiert euch!"

Duell der Großen
Wanda dicht auf den Fersen waren an diesem Abend Bilderbuch sowie die Durchstarter von Seiler und Speer: Während die gekonnt tanzbare Beats, eingängige Hooks und einen augenzwinkernden Hüftschwung vereinende Band mit "Schick Schock" das Album des Jahres ablieferte und dafür auch den Tonstudiopreis absahnte, durften sich Seiler und Speer über die Auszeichnungen für den Song des Jahres sowie als Songwriter des Jahres (jeweils für "Ham kummst") freuen. Das kommentierten die beiden gewohnt humorig: "Trauriges Österreich, wenn das der beste Song war."

Eine kleine Herausforderung stellte der Abend wiederum für Conchita dar, als sie - zum zweiten Mal in Folge - als Künstlerin des Jahres geehrt wurde. Der Award wurde ihr nämlich von einer sichtlich begeisterten Dagmar Koller überreicht. "Was muss ich dir denn da übergeben?", meinte diese, die gläserne Trophäe in Händen haltend und skeptisch begutachtend. "Meine Güte, Frau Koller! Glamour in Person", lachte Conchita und brachte gerade noch ein "Ich bedanke mich herzlich" heraus, bevor Koller ihr zum wiederholten Male um den Hals fiel und die besten Kamerapositionen für das obligatorische Siegerlächeln parat hatte.

Wiederholungstäter
Als Künstler des Jahres durfte sich Hubert von Goisern feiern lassen. "Musiker sein, heißt Zauberer sein. Man verzaubert die Zuhörer und natürlich sich selbst." An seine Kollegen gerichtet meinte er: "Seid stolz auf diese Gabe und zaubert weiterhin!" Er war keineswegs der einzige Wiederholungstäter an diesem Abend: Auch Parov Stelar (Electronic/Dance), Skero (Hip-Hop/Urban), Norbert Schneider (Jazz/World/Blues) und - der nicht persönlich anwesende - Andreas Gabalier (Volksmusik) müssen nun wieder Platz im Regal schaffen, um ihre Preise unterzubringen. Parov Stelar alias Marcus Füreder widmete seine Auszeichnung "der Freiheit und der künstlerischen Breite".

Musikalische Vielfalt spiegelte sich auch in den weiteren Genre-Kategorien des Amadeus direkt wieder: Als bester Schlager wurden die Seer auf die Bühne geholt, die Sparte Hard & Heavy sicherten sich Turbobier und den besten Alternative-Sound lieferte nach Meinung von Fachjury und Publikum, die zu je 50 Prozent für die Auswahl der Gewinner zuständig waren, der Nino aus Wien. Der FM4-Award ging an Schmieds Puls und Standing Ovations waren schließlich beim Lebenswerk-Preis angesagt: "Du hast für nachfolgende Generationen in Österreich das Tor weit, weit aufgemacht", unterstrich Laudator Viktor Gernot, bevor Marianne Mendt ihren Amadeus unter lautem Applaus und mit einem herzhaften "Yeah" abholte. "Ich freue mich über diesen großartigen Award."

Internationale Stars
Da auch eine Prise Eurovision Song Contest beim "Amadeus" nicht fehlen darf, gab Österreichs diesjährige Teilnehmerin Zoe ihren Titel "Loin d'ici" zum Besten - inmitten einer zuckerlbunt animierten Bühnendeko. Neben etlichen Ausgezeichneten wurde das Live-Programm der großteils routiniert runtergespielten Gala, die live-zeitversetzt auf ATV zu sehen war, auch von den deutschen Musikern Sarah Connor und Gregor Meyle bestritten.

Moderator Rubey wiederum lobte die Erfolge heimischer Musiker im abgelaufenen Jahr ("Was ist los in diesem Land?"), konnte sich aber diverse Seitenhiebe auf Ö3 und den Dauerknackpunkt Österreicher-Quote nicht verkneifen. "Ich wollte gar nicht viel über Ö3 sagen, aber sie liefern immer wieder gute Gags." Zusammenfassend ließe sich dennoch festhalten: "Es war ein fantastisches Jahr für die österreichische Musiklandschaft." Dementsprechend dürften wohl nicht nur die bei der Gala Anwesenden auf eine Fortsetzung dieses Laufs hoffen.

Alle Sieger im Überblick:

  • Song des Jahres: "Ham kummst" von Seiler und Speer
  • Album des Jahres: "Schick Schock" von Bilderbuch
  • Band des Jahres: Wanda
  • Künstler des Jahres: Hubert von Goisern
  • Künstlerin des Jahres: Conchita
  • Live-Act des Jahres: Wanda
  • FM4-Award: Schmieds Puls
  • Songwriter des Jahres: Bernhard Speer und Christopher Seiler für "Ham kummst" (Seiler und Speer)
  • Alternative: Der Nino aus Wien
  • Electronic/Dance: Parov Stelar
  • Hard & Heavy: Turbobier
  • Hip-Hop/Urban: Skero
  • Jazz/World/Blues: Norbert Schneider
  • Pop/Rock: Wanda
  • Schlager: Die Seer
  • Volksmusik: Andreas Gabalier
  • Tonstudiopreis: "Best Sound" Bilderbuch, Zebo Adam, Alex "Fire" Tomann und Martin Scheer für "Schick Schock" (Bilderbuch)
  • Lebenswerk: Marianne Mendt
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