Trotz Verbot

Bettelnde Kinder auf Schranne

Salzburg
07.04.2016 21:45

Dass Betteln mit Kindern verboten ist, hat sich herum gesprochen: Umso mehr hat deshalb eine Familie am Donnerstag auf der Schranne für Aufsehen gesorgt, die mit drei Minderjährigen musizierte und um Almosen bat. Stadt und Land bekommen generell das Phänomen wegen Kompetenzstreitigkeiten schwer in den Griff.

Offensichtlich und übereinstimmend mit mehreren Augenzeugenaussagen setzte die Bettler-Gruppe am Donnerstag mehrere Stunden drei Kleinkinder zum Almosen sammeln ein, während sie musizierte: "Es ist besonders verwerflich, wenn Kinder fürs Betteln missbraucht werden", ärgert sich FP-Gemeinderat Erwin Enzinger. Die herbei gerufene Polizei musste es aber bei einer Ermahnung wegen Musizierens an nicht erlaubten Orten belassen: Das sektorale Bettelverbot greift nur auf dem Marktgebiet der Schranne, die Bettler befanden sich genau an der Grenze. Und just in dem Moment, wo die Beamten auftauchten, bettelten auch die Kinder nicht.

Doch die Ermahnung dürfte wohl nicht richtig verstanden worden sein: Am Nachmittag spielte dieselbe Gruppe kurzzeitig am Hanuschplatz weiter, wieder mit den Kindern im Vordergrund.
Schwierigkeiten gibt es auch bei den Schlaflagern unter der Nonntaler und Lehener Brücke, die  für Dauerbeschwerden wegen der Vermüllung  sorgen. Nach einem Hin und Her zwischen Magistrat und Land wurde das zuständige Landes-Infrastrukturamt tätig und beauftragte einen Sicherheitsdienst, um die nächtigenden Bettler zu verweisen. Doch eine Mitarbeiterin des Roma-Vereins Phurdo ging mit rechtlichen Einwürfen dazwischen – zunächst mit Erfolg. Das Land darf aber sehr wohl auf seinem Eigentum einen Verweis aussprechen.

Probleme auch unter Brücken
Probleme der gleichen Art gibt es auch unter mehreren Brücken der Stadt, nachdem die Unterkunft "Arche Nord" geschlossen wurde. Der politisch für das Ordnungsamt zuständige Stadtvize Harald Preuner beauftragte das städtische Brückenamt (MA 6), die Zugänge zu verbarrikadieren. Doch der Amtsleiter erklärte sich wie bei der Staatsbrücke für unzuständig. Preuner schaltete den Magistratsdirektor erneut ein, auf die MA 6 einzuwirken. An einer Lösung wird nun gearbeitet.


 

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