Mit der Schließung eines inoffiziellen Servers für das Online-Rollenspiel "World of Warcraft" hat Hersteller Blizzard den Zorn der Spieler auf sich gezogen. Stein des Anstoßes ist ein Server namens "Nostalrius", auf dem Fans die ursprüngliche Version von "World of Warcraft" spielen konnten. Der Server wurde nicht von Blizzard betrieben und deshalb geschlossen, nun fordern Hunderttausende in einer Petition die Rückkehr inoffizieller Server.
Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2004 wurde Blizzards Erfolgs-MMO "World of Warcraft" mit fünf großen Add-ons erweitert. Sie brachten zahlreiche neue Inhalte ins Spiel, allerdings veränderte sich das Spiel mit jeder neuen Erweiterung teils drastisch.
Manche Spieler, die nichts mit den neuen Inhalten anfangen konnten, begannen auf inoffiziellen Servern der Community zu spielen. Rechtlich ist das nicht unproblematisch, verlangt Blizzard doch für die Nutzung seiner offiziellen Server eine monatliche Gebühr, die bei Verwendung inoffizieller Server entfällt.
Blizzard ließ Server schließen, Spieler fordern Rückkehr
Das war wohl auch der Grund, warum das Unternehmen nun den inoffiziellen Server "Nostalrius" schließen ließ. Bei den Spielern stößt der Schritt einem Bericht der britischen TV-Anstalt BBC zufolge aber auf Unverständnis.
Sie argumentieren, dass der Server Blizzard nicht schade, weil er die vom Hersteller nicht mehr betreute Ursprungsversion des Spiels anbiete und fordern in einer Petition, dass Blizzard solche Retro-Server künftig erlauben soll. Über 155.000 Spieler haben die Petition bereits unterschrieben.
Blizzard will keine alten "WoW"-Versionen anbieten
Dass Blizzard ihrem Wunsch nachkommen wird, ist unwahrscheinlich. Mit dem inoffiziellen Servern der Community verdient das Unternehmen kein Geld, die offiziellen Server sollen weiterhin mit der aktuellen Version von "World of Warcraft" betrieben werden.
Bereits vor einigen Jahren gab es eine Absage für Retro-Server. Es hieß damals, die "Entwickler bevorzugen es, wenn sich das Spiel kontinuierlich entwickelt und erweitert".
"World of Warcraft" hat seinen Zenit überschritten
Die Spieler halfen sich mit den rechtlich bedenklichen inoffiziellen Servern selbst, zogen damit aber auch den Zorn Blizzards auf sich. Die Betreiber des inoffiziellen Servers sehen ihr Angebot nicht als Problem, bezeichnen es als Möglichkeit, Spielern jene Version des Spiels anzubieten, die sie sonst nicht mehr spielen könnten.
Blizzard dürfte derlei Angebote trotzdem nicht gutheißen. Die Abonnentenzahl bei "World of Warcraft" sinkt seit Jahren, das über zehn Jahre alte Online-Rollenspiel hat seinen Zenit längst überschritten. Wenn jetzt noch Scharen von Spielern auf private Server wechseln, könnte das die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen.
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