An dem Fall um den ukrainischen Oligarchen Dimitri Firtasch ist offenbar auch Deutschland interessiert. Nach einem Rechtshilfeersuchen des nördlichen Nachbars wurden am Mittwoch die österreichischen Behörden aktiv und führten eine Hausdurchsuchung in Firtaschs Anwesen in Wien-Hietzing durch.
Weil es sich um ein Rechtshilfeverfahren handelt, will die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt keine Angaben zu dem Vorgehen machen, wie deren Sprecher Konrad Kmetic sagte. Laut ORF soll die Durchsuchung drei Stunden lang gedauert haben. Ein Vertreter Firtaschs bestätigte, dass es eine Hausdurchsuchung gegeben habe, konkrete Angaben über die Hintergründe wollte aber auch er nicht machen.
Anwalt betont Zeugenstatus des Oligarchen
Firtaschs Anwalt Dieter Böhmdorfer erklärte gegenüber der APA, dass sein Mandant im betreffenden Ermittlungsverfahren lediglich als Zeuge und nicht als Beschuldigter geführt werde. "Firtasch ist Zeuge, und als Zeuge gibt er keine Erklärung ab, weil er sonst die Ermittlungen behindern könnte", sagte Böhmdorfer. Firtasch werde seiner Ladung als Zeuge entsprechen, betonte der Anwalt.
Firtasch wird von den USA Korruption im Zusammenhang mit Geschäftsaktivitäten in Indien vorgeworfen. Nach einem US-Haftbefehl im März 2014 wurde der Österreich-affine Oligarch in Wien verhaftet. Nach Bezahlung einer Rekordkaution von 125 Millionen Euro wurde er auf freien Fuß gesetzt und hält sich seit damals in Österreich auf. Vor rund einem Jahr wurde ein Auslieferungsbegehren der USA als "politisch motiviert" abgelehnt.
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