Vor 30 Jahren - am 26. April 1986 - ereignete sich die bis heute größte Nuklearkatastrophe der Geschichte: der Super-GAU im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Nach der Explosion von Reaktor 4 zog eine radioaktive Wolke mit kräftigem Wind zunächst Richtung Skandinavien und dann mit östlichem Wind in Richtung Zentraleuropa, wo sie - nach 80 Stunden - am 29. April auch Österreich erreichte.
Ein von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) anlässlich des 30. Jahrestags veröffentlichtes Video zeigt, wie die radioaktive Wolke, die laut einer neuen Studie für bis dato 1000 Strahlen-Tote in Österreich verantwortlich ist, nach Österreich kam. Für die Animation (siehe Video) wurden die historischen Wetterdaten aus dem April 1986 mit dem derzeit verwendeten Ausbreitungsmodell analysiert.
Aufgrund der nach dem Super-GAU für Österreich ungünstigen Wetterlage trugen Windströmungen die hochgiftige Cäsium-Wolke vorwiegend Richtung Oberösterreich und Salzburg. Ganze Landstriche wurden kontaminiert, insgesamt waren 13 Prozent des Landes einer hohen Belastung durch Cäsium und radioaktives Jod ausgesetzt.
Besonders stark betroffen waren laut einer Studie des renommierten britischen Strahlenforschers Ian Fairlie vor allem das Salzkammergut, die Welser Heide in Oberösterreich, die Hohen und Niederen Tauern (Salzburg, Kärnten, Tirol und Steiermark) sowie die Koralpen-Region in Kärnten und der Steiermark.
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