Die Diskussion über die Nullzinspolitik der EZB wird auch in Österreich kritisch geführt. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny verteidigt die Maßnahmen, die er als Direktoriumsmitglied der EZB mitverantwortet, stellt aber klar: "Negativzinsen für Privatkunden wird und darf es bei uns nicht geben."
Die Banken müssen schon seit einiger Zeit "Strafzinsen" zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Im Ausland geht es auch großen Firmen so. Doch für Privatkunden sei das kein Thema. Nowotny: "Weder werden die Sparer etwas zahlen müssen, wenn sie Geld veranlagen, noch werden Kreditnehmer etwas dafür bekommen, wenn sie Geld aufnehmen", stellt er klar. Doch die EZB habe mit ihrer Politik einige Ziele erreicht und für Stabilität in Europa gesorgt.
So sei es gelungen, eine Deflation (sinkende Preise und sinkende Löhne, Anm.) zu verhindern. Von den billigen Krediten profitiert der Staat Österreich (wir zahlen für zehnjährige Anleihen nur 0,44 Prozent Zinsen) genauso wie Unternehmer. Eine "Nebenwirkung" seien die niedrigen Sparzinsen. Wenn die Inflation wieder steige, werde es hier wieder aufwärts gehen. Die Abschaffung des 500-Euro-Scheinslehnt Nowotny persönlich ab, weil Mehrkosten damit verbunden seien und die Diskussion über die Zukunft des Bargelds unnötig angeheizt werde.
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