Mit gerade einmal 14 Jahren kannte fast jedes Kind ihr Serien-Alter-Ego "Violetta". Fünf Jahre später wird es für den Teenie-Star Martina Stoessel Zeit, erwachsen zu werden. Unter ihrem Spitznamen Tini startet die junge Argentinierin nun durch, will sich aber nicht mit Miley Cyrus und Hannah Montana verglichen wissen. Wir sprachen mit ihr im ausführlichen Interview über ihr Debütalbum "TINI", den dazupassenden Film, der im Herbst in die Kinos kommt, und warum sie so viele gute Erfahrungen mit Österreich machte.
"Krone": Tini, durch die Telenovela "Violetta" wurdest du zu einem weltweiten Top-Star - nun folgt die Rückbesinnung zu "Tini", deinem wahren Ich hinter der Person Martina Stoessel. Warum machst du genau jetzt diesen Schritt?
Martina "Tini" Stoessel: Ich glaube, ich habe das Kapitel Violetta zum perfekten Zeitpunkt beendet - wir haben damit alles gemacht, was möglich war. Wir hatten wirklich eine wundervolle Zeit, als wir die Serie drehten und tourten und der Film ist nun der perfekte Weg, um das Kapitel zu beenden und neu durchzustarten.
"Krone": Siehst du dich in derselben Position wie Miley Cyrus, die sich früher von ihrem TV-Alter-Ego Hannah Montana emanzipierte?
Tini: Ich betrachte die Sache nicht als Distanzierung von mir selbst, Violetta wird immer ein wichtiger Teil meiner Entwicklung sein und ich bin stolz darauf, was ich mit ihr erreicht habe. Sie hat definitiv einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen, jetzt freue ich mich aber auf die neuen Herausforderungen.
"Krone": Willst du damit auch verhindern, als "ewiger Kinderstar" zu enden? Soll diese Verwandlung in Tini auch dein Erwachsenwerden repräsentieren?
Tini: Violetta und ich sind zusammen groß geworden. Ich glaube nicht, dass mein Entwicklungsprozess schon abgeschlossen ist, da wird sicher noch einiges passieren. Violetta hatte immer schon eine Menge Tini in sich und Tini wird immer einen Teil von Violetta haben.
"Krone": Im Herbst 2015 warst du mit mit dem Violetta-Cast in Europa unterwegs, unter anderem auch hier in Wien zu Gast. Warst du überrascht davon, dass dir in Europa so viel Euphorie entgegenschlug und kannst du dich noch an Wien selbst erinnern?
Tini: Bevor ich das erste Mal nach Österreich kam, fragte ich mich selbst, ob die Leute uns überhaupt verstehen würden, wenn wir Spanisch sprechen. Ich konnte es dann kaum glauben, als so viele kleine Mädchen auf mich zukammen, mit mir Spanisch redeten und meine Songs gesungen haben. Die Leute waren so freundlich und warmherzig, das war einfach unglaublich.
"Krone": Dein Debütalbum "TINI" hast du zwischen Jänner und März 2016 in Los Angeles aufgenommen - nachdem du bereits davor musikalisch unterwegs warst, war diese Welt nicht ganz neu für dich. Was blieb dir vom Aufnahmeprozess besonders in Erinnerung?
Tini: Der Aufnahmeprozess war total anders als alles andere, was ich zuvor in dem Bereich gemacht habe. Während der TV-Serie musste immer alles sehr schnell vonstattengehen und ich hatte nie viel Zeit, um einen Song einzuspielen. In L.A. hatte ich dann oft bis zu eine Woche pro Song Zeit und war zudem im gesamten kreativen Prozess involviert. Das Album trägt auch deshalb meinen Namen, weil ich jedes Detail perfekt haben wollte. Es war eine unvergleichbare Erfahrung, die ich nie vergessen werde.
"Krone": Wie kann man sich den Arbeitsprozess vorstellen? Hast du auch selbst aktiv an den Songs mitgeschrieben und mit wem hast du zusammengearbeitet?
Tini: Als ich vor etwa einem Jahr meinen Vertrag mit Hollywood unterschrieb, war ich immer schon selbst an allem beteiligt. Ich habe ihnen jede meiner Ideen vorgelegt und genau gesagt, wie die CD klingen sollte und sie haben mich immer hervorragend unterstützt. Ich wusste genau, welche Botschaft ich mit meinen Songs nach außen tragen möchte und war sehr geehrt davon, dass ich mit Songschreibern arbeiten durfte, die bereits mit Maroon 5, Beyoncé oder Rihanna arbeiteten und die ich seit jeher bewundere. Das Album ist genau so geworden, wie ich es mir anfangs erträumt hatte.
"Krone": Hast du auch Gäste für das Album gewinnen können?
Tini: Nein. Auf diesem Album gibt es keine Kollaborationen, aber zukünftig bin ich definitiv offen dafür.
"Krone": Deine erste Single heißt "Born To Shine" oder in der spanischen Version "Siempre Brillarás" - ist der Songtitel die perfekte Umschreibung für dein Wesen und dein Gemüt?
Tini: Ich glaube daran, dass wir alle geboren sind, um zu leuchten. Der Song handelt davon, an sich selbst zu glauben und genau das zu machen, was einem für richtig erscheint - was auch immer das sein soll. Der eine würde gerne ein Arzt oder Lehrer werden, der andere ein Performer auf einer Bühne. "Born To Shine" dreht sich darum, dass jeder auf seine ganz eigene Art und Weise einzigartig und speziell ist.
"Krone": Sind die Songs selbst sehr persönlich gehalten? Worum geht es inhaltlich?
Tini: Sie sind alle sehr persönlich und während des Aufnahmeprozesses sind sie mir so richtig ans Herz gewachsen. Ich glaube an die Botschaft jeder einzelnen Nummer.
"Krone": Deine Veränderung von Violetta zu Tini werden wir im Herbst auch im Kinofilm "Tini - El Gran Cambio de Violetta" verfolgen können. Was dürfen wir uns vom Film erwarten, wie viel kannst du uns schon darüber erzählen?
Tini: Natürlich noch nicht allzu viel, aber der Film startet mit Violetta, wie sich nach einer 400 Shows langen Tour nach Hause fliegt. Sie ist müde und erwartet eine längst fällige Pause, aber ihr Manager sagt ihr, sie hätte nur zwei Tage Zeit, bevor sie ein neues Album aufnehmen muss. Als sie schlussendlich in Buenos Aires ankommt, passiert ihr eine ganze Serie an unvorhersehbaren Ereignissen. Sie erzählt dann ihrem Vater, dass das Performen - eigentlich die Sache, die sie mehr liebt als alles andere - sie nicht mehr glücklich macht und sie sich dazu entschieden hat, nach Italien zu ziehen.
"Krone": Wie viel von dem Film wird echt sein und der Wahrheit entsprechen? Wie nahe lässt du deine Fans an dich ran?
Tini: Ich habe kein Schauspielstiudium hinter mir, jede Emotion, die ich für die verschiedenen Szenen benötigt habe, kam aus meinem tiefsten Inneren. Violetta hatte natürlich immer sehr viel von mir in sich und in diesem Film siehst du natürlich sehr viel von mir, der echten Tini. Meine Freunde konnten kaum glauben, wie viel von mir hier zu sehen ist!
"Krone": Du musstest du durch deinen Ruhm und deine Position in der Öffentlichkeit bereits sehr früh mit sehr viel Rummel umgehen - wird dir diese ganze Aufregung um deine Person manchmal auch zu viel?
Tini: Natürlich ist es manchmal etwas überraschend und kann viel werden und es gab schon eine Zeit, wo ich mich daran gewöhnen musste, aber ich bin sehr froh darüber dass ich Freunde und meine Familie habe, die mich in einem normalen Leben behalten. Wenn ich zuhause bin, sagt mir meine Mutter, wann ich mein Zimmer zusammenräumen muss oder ich bin mit den selben besten Freunden von früher unterwegs und mache ganz normale Dinge, die jeder in meinem Alter tut.
"Krone": Was waren das bisher schönste und das bisher schlimmste Erlebnis seit du im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehst?
Tini: Es ist schon so viel Tolles passiert, ich kann mir da jetzt kaum etwas herauspicken. Die Fans in allen Ländern singen meine Lied in Spanisch, das ist einfach beeindruckend. Ich habe bislang zum Glück auch keine wirklich schlechte Erfahrung gemacht und ich glaube fest daran, dass alles Schlechte da ist, um daraus zu lernen daran zu wachsen.
"Krone": Als Person der Öffentlichkeit hast du für die Kinder und Jugendlichen, die dich verfolgen, natürlich eine große Vorbildwirkung. Setzt dir dieser Druck manchmal sehr zu? Ist es schwierig, immer den Erwartungen entsprechen zu müssen?
Tini: Ich sorge mich nicht sonderlich stark um mein Image nach außen, denn ich denke, wenn ich das tue, was für mich am besten ist, dann schützt mich das nicht nur, sondern macht auch mich und andere glücklich. Ich bin wers bedeutet, dass ich jemanden als Vorbild diene, dann freut mich das natürlich umso mehr.
"Krone": Du bist erst 19 Jahre jung und konntest dir bereits sehr viele Träume erfüllen - was war für dich der bislang wichtigste Schritt in deiner Karriere und gibt es noch große Träume und Wünsche, die du dir unbedingt erfüllen möchtest?
Tini: Natürlich, jeder muss Träume haben! Ich habe sogar immer mehr und mehr. Ein großer davon ist etwa, ein eigene Familie zu haben, aber davor möchte ich mir noch viele andere erfüllen.
"Krone": Wirst du mit deinem neuen Album auch auf eine große Welttournee gehen und sind dann auch Termine in Europa und Österreich geplant?
Tini: Ich würde mich sehr darüber freuen. Bislang ist noch nichts fix bestätigt, aber ich werde es euch alle früh genug wissen lassen!
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