Kenianer leugnet

Ottakring: U-Haft und psychiatrisches Gutachten

Österreich
06.05.2016 16:26

Über den 21-jährigen Mann, der in der Nacht auf Mittwoch eine 54-jährige Wienerin auf ihrem Weg zur Arbeit am Brunnenmarkt mit einer Eisenstange erschlagen haben soll, ist die U-Haft verhängt worden. Der 21-Jährige zeige sich grundsätzlich "einvernahmefähig", bemerkte die Sprecherin des Wiener Straflandesgerichts, Christina Salzborn: "Er bestreitet aber nach wie vor, am Tatort gewesen zu sein."

Zur Klärung der Frage, ob der Kenianer zurechnungsfähig und damit schuldfähig ist, wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein psychiatrisches Gutachten eingeholt. Die U-Haft ist vorerst bis 20. Mai rechtswirksam. Offenbar geht die Justiz derzeit allerdings nicht davon aus, dass es der psychische Zustand des 21-Jährigen erforderlich macht, diesen im Otto-Wagner-Spital unterzubringen, wo psychotische Verdächtige vorläufig angehalten werden können.

Amateuraufnahmen zeigen den Verdächtigen am Brunnenmarkt:

Der 21-Jährige war - wie sich nach der Bluttat herausstellte - am Brunnenmarkt seit Längerem als Unruhestifter bekannt bzw. gefürchtet. Er lebte dort als Obdachloser und soll mit gewalttätigem Verhalten und als Cannabis-Straßenverkäufer eine Art "Stammkunde" der Polizeiinspektion Brunnengasse gewesen sein. Nach zwei gerichtlichen Verurteilungen - insgesamt wurde er 18 Mal angezeigt - attackierte er im Vorjahr erstmals einen Mann mit einer Eisenstange.

Anrainer im Video: "Ich sah ihn mit der Eisenstange trainieren"

Nach dem Mord in Ottakring war heftige Kritik vor allem Innenministerium laut geworden - FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl etwa kritisierte, dass es jahrelang verabsäumt wurde, den Verdächtigen nach Kenia abzuschieben. Der Mann war als 14-Jähriger mit einem Touristenvisum nach Österreich gekommen. Nach Ablauf des Visums kümmerte er sich nicht weiter um seinen Aufenthaltstitel. Trotz rechtskräftiger Verurteilungen blieb er im Land.

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