Microsoft will das Startmenü von Windows 10 mit deutlich mehr Werbung anreichern. Das Jubiläums-Update, das dem Betriebssystem im Sommer neue Features wie Biometrie-Unterstützung und besseren Stift-Support antrainieren wird, bringt Windows-Kennern zufolge auch mehr Reklame ins Startmenü. Konkret sollen dort zehn Kacheln für Programme aus dem Windows-Store werben.
Werbung im Startmenü ist nicht neu, soll mit dem Jubiläums-Update aber offenbar intensiviert werden. Wie der gut informierte Windows-Blog "Neowin" berichtet, wird Microsoft die Zahl der Werbe-Kacheln im Startmenü von fünf auf zehn verdoppeln. Die vorinstallierten Programme, die bisher die dominierende Rolle im Kachel-Startmenü spielten, rücken dafür in den Hintergrund. Nur mehr zwölf statt bisher 17 Windows-Apps sollen nach dem Jubiläums-Update im Startmenü angezeigt werden.
Werbe-Kacheln locken in den Windows-Store
Die Werbe-Offensive im Startmenü der Windows-Nutzer hat für Microsoft offenbar den Zweck, den hauseigenen Windows Store populärer zu machen. Die Reklame-Kacheln sehen aus, als würden sie zu einer bereits installierten App führen. Wer sie anklickt, gelangt aber in Microsofts App-Marktplatz, von wo er die beworbenen Apps installieren kann. Denkbar wäre so etwa, Windows-User auf Spiele à la "Candy Crush" aufmerksam zu machen.
Firmenkunden sollen die Reklame-Kacheln abschalten können, Privatnutzer können sie ebenfalls aus dem Startmenü entfernen und ungewollte Software deinstallieren. Manch ein User könnte sich trotzdem daran stören, immerhin wird hier ungefragt Reklame direkt im Herzen des Betriebssystems präsentiert. Neu ist diese Praxis bei Microsoft aber nicht, Werbung gibt es bisweilen auch bereits in der App-Liste und am Sperrbildschirm.
Wie Sie die Windows-Werbung abschalten, erfahren Sie hier:
Gratis-Upgrade auf Windows 10 endet Ende Juli
Windows 10 ist ein Jahr nach Veröffentlichung bereits auf vielen Millionen PCs installiert. Maßgeblich zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen hat Microsofts Entscheidung, das neue Betriebssystem ein Jahr lang gratis an Besitzer der Vorgängerversionen Windows 7 und 8 zu verteilen. Sie können ihren PC noch bis Ende Juli kostenlos upgraden, danach muss man Windows 10 wieder wie die Vorgängerversionen kaufen - für mehr als hundert Euro.
Mit dem Gratis-Upgrade hat sich Microsoft nicht nur Freunde gemacht. Die Benachrichtigungen in Windows 7 und 8 empfand manch ein Nutzer als penetrant, Konsumentenschützer sprachen gar von einer "unzumutbaren Belästigung". Ausgezahlt hat sich die Aktion für Microsoft trotzdem. Windows 10 läuft heute auf mehr als 300 Millionen Computern, bei Spielern ist Windows 10 am ersten Rang der beliebtesten Betriebssysteme.
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