Die deutsche Bundesregierung packt das Starterkabel aus, damit die Elektromobilität in Gang kommt. Künftig erhalten Autokäufer einen Zuschuss vom Staat, wenn sie sich ein Elektroauto zulegen. Das gilt natürlich nur für Autos, die in Deutschland zugelassen werden. Antworten auf weitere wichtige Fragen gibt es hier:
Wer bekommt wie viel?
Käufer von reinen Elektroautos - zum Beispiel VW E-Golf, BMW i3 oder Nissan Leaf - bekommen 4.000 Euro Zuschuss zum Kauf. Eine Prämie in Höhe von immerhin noch 3.000 Euro erhalten Käufer eines Fahrzeugs mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Diese Fahrzeuge - beispielsweise VW Golf GTE oder Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid - zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl einen Verbrennungs- als auch einen oder mehrere E-Motoren an Bord haben und ihre Batterien sich extern - also an Steckdose oder Ladesäule - aufladen lassen. Nicht gefördert werden hingegen "normale" Hybrid-Autos, deren Batterie sich ausschließlich intern, durch Rekuperation, auflädt. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereine, auf die ein Neufahrzeug zugelassen wird.
Welche Autos werden gefördert?
Die Obergrenze für die Förderung liegt bei einem Netto-Listenpreis von 60.000 Euro, die Angabe gilt für das Basismodell. Brutto darf das Fahrzeug damit 71.400 Euro kosten, eventuell hinzugebuchte Mehrausstattung wird nicht eingerechnet. Die Bandbreite förderungsfähiger Fahrzeuge reicht dabei vom Elektro-Kleinstwagen Renault Zoe (Listenpreis: 21.500 Euro brutto) bis zum Plug-in-Hybrid des Oberklasse-SUVs BMW X5 (Listenpreis: 69.200 Euro brutto). Ausgenommen von der Prämie - weil teurer - sind zum Beispiel die Plug-in-Hybride von Porsche, aber auch das Luxus-E-Auto Tesla Model S.
Welche Hersteller machen mit?
Der Staat zahlt die Hälfte der Prämie nur, wenn der Autohersteller die andere Hälfte übernimmt. Das haben bereits die deutschen Hersteller, die E-Autos im Programm haben, also VW, Audi, Mercedes, BMW und Ford zugesagt. Auch die Importeure Citroen, Hyundai, Kia, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Renault, Toyota und Volvo sind mit ihren Modellen dabei.
Wie lange wird gefördert?
Gezahlt wird, bis der Fördertopf leer ist. Die Kosten der Prämie für E-Auto-Käufer tragen Bund und teilnehmende Autohersteller je zur Hälfte. Die Vergabe erfolgt nach dem Windhundprinzip, denn wie schon die "Abwrackprämie" vor einigen Jahren ist auch diese Förderung begrenzt: Bis zu einer Summe von 1,2 Milliarden Euro (600 Millionen Bund, 600 Millionen Automobilindustrie) oder bis zum Jahr 2019.
Wann und wie kann man die Förderung beantragen?
Beantragen kann man die Prämie in Kürze online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (bafa.de), das auch schon die "Abwrackprämie" bearbeitet hatte. Mit dem Antrag reicht man den Kaufvertrag des Fahrzeugs ein, aus dem sich der um den Anteil des Herstellers reduzierte Kaufpreis ergeben muss. Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass Anträge erst entgegengenommen werden können, wenn die Förderrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, was einige Tage bis Wochen dauern kann.
Welche steuerlichen Vorteile hat man?
Mit einem neuen E-Auto fährt man nun die nächsten zehn Jahre steuerfrei. Das hat das Kabinett ebenfalls beschlossen und damit die bisher geltende fünfjährige Kfz-Steuerbefreiung rückwirkend zum 1. Jänner 2016 verdoppelt.
In der Arbeit kann ich kostenlos laden - muss ich das versteuern?
Stellt ein Unternehmen seinen Mitarbeitern Strom zum Beladen von E-Fahrzeugen zur Verfügung, ist das für den Arbeitnehmer kein geldwerter Vorteil, den er versteuern müsste.
Gibt es jetzt künftig auch mehr Ladesäulen?
Derzeit gibt es deutschlandweit rund 5.800 öffentliche Elektro-Tankstellen und 150 Schnellladepunkte. Das Netz soll nun im Rahmen der neuen Förderung ausgebaut werden: Zwischen 2017 und 2020 investiert der Bund 300 Millionen Euro zusätzlich. Zwei Drittel davon fließen in den Ausbau des Schnellladesäulen-Netzes, in Metropolen und entlang von Autobahnen sollen etwa 5.000 neue Ladestationen entstehen. Ein Drittel kommt der Normalladeinfrastruktur zugute, hier sollen rund 10.000 Ladesäulen entstehen - zum Beispiel an Tankstellen oder Einkaufszentren.
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