Zurück im Irak
Gefeierte Flüchtlingsfamilie verließ Deutschland
Das Bild des Irakers Laith Majid al-Amiri bei seiner Ankunft auf der griechischen Insel Kos ging im Vorjahr um die Welt. Der weinende und entkräftete Mann mit seiner Tochter im Arm wurde zu einem weiteren Sinnbild der Flüchtlingskrise. Über die Balkanroute gelang es Amiri und seiner Familie, nach Deutschland zu kommen, wo sie ein neues Leben begannen. Doch wenige Monate später ist die Familie wieder in den Irak zurückgekehrt. Angeblich waren die Amiris vom Leben in Deutschland enttäuscht, außerdem gab es auch einen Todesfall im Verwandtenkreis.
Der Fotograf Daniel Etter wollte nach der Auszeichnung seines Fotos mit dem Pulitzer-Preis im April seine Freude mit der irakischen Familie teilen und versuchte sie in Deutschland ausfindig zu machen. Doch die Amiris waren wie vom Erdboden verschluckt. Vor Kurzem hat bild.de herausgefunden, wo die Flüchtlingsfamilie ist. Sie hatten bereits vor einiger Zeit Richtung Heimat verlassen.
Nur ältester Sohn lebt noch in Deutschland
Demnach ist nur der älteste Sohn Mustafa in Deutschland geblieben. Er halte trotz der schlechten Bedingungen, unter denen er leben müsse, weiter durch. Warum der Rest Familie zurückgekehrt ist? bild.de zitierte Mustafa mit folgenden Worten: "Nachdem im Februar die Mutter meines Vaters in Bagdad starb, bekam er einen Anfall, Bluthochdruck. Er musste fünf Tage hier in Berlin ins Krankenhaus." Sein Vater habe die Trauer und den Druck nicht mehr ausgehalten, habe unbedingt die Großmutter in der Heimatstadt begraben wollen.
Kurzerhand habe die Familie beschlossen, dass sie - bis auf Mustafa - wieder in den Irak zurückkehrt. Und das trotz der Lebensgefahr, denn schiitische Milizen sollen nach dem Leben der Amiris trachten. Nach der Bestattung des Mutter seien die Amiris in der kurdischen Stadt Erbil untergekommen, dort lebten sie in relativer Sicherheit.
Genug vom Leben in der Kaserne
In anderen Medienberichten heißt es, dass die irakische Familie das "schreckliche deutsche Essen" und die schlechten Lebensbedingungen nicht mehr ertragen habe. Die Amiris waren in einer Kaserne in Berlin-Spandau untergebracht.
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