Tiefe Trauer beim "Club", Party-Stimmung bei der Eintracht: Nach dem 1:0-Sieg im Relegationsrückspiel am Montagabend spielt Frankfurt auch in der kommenden Saison in der deutschen Fußball-Bundesliga. "Ich bin überglücklich", jubelte Trainer Niko Kovac, der sich über eine weitere gute Nachricht freuen durfte: Sein an einem Tumor erkrankter Kapitän Marco Russ wurde bereits operiert und ist wohlauf. Der 30-Jährige verfolgte den Klassenerhalt vom Krankenbett aus.
Mann des Tages beim Team von Ex-Austria-Torhüter Heinz Lindner war Haris Seferovic, der in der 66. Minute die Eintracht ins Glück schoss. "Ich freue mich für die Mannschaft, die Fans und die Stadt. Der Druck war schon sehr, sehr groß", verkündete der Schweizer erleichtert.
Der Klassenerhalt ist auch ein Erfolg von Kovac, der die Eintracht Anfang März als Nachfolger von Armin Veh übernommen hatte. "Ich habe aber auch totales Mitgefühl mit den 'Clubberern'. Ich weiß, wie die Jungs sich jetzt fühlen. Über zwei Spiele waren wir besser, haben aber nicht die Riesen-Chancen herausgespielt", resümierte der in Berlin geborene Kroate, der seine Trainerkarriere 2009 bei den Red Bull Juniors in Salzburg gestartet hatte.
Verteidiger Russ, der im Rückspiel wegen einer Gelbsperre fehlte, war am Montag nicht in Nürnberg, sondern hütete nach einer Operation wegen seiner Tumorerkrankung das Bett. "Er hat gesagt, dass er wohlauf ist", berichtete Kovac. Vor dem Match hatten sich die Eintracht-Spieler in Russ-Trikots mit der Rückennummer vier aufgewärmt.
Der Spieler selbst bedankte sich bei der Mannschaft für die Anteilnahme: "Danke Jungs!!! Totgeglaubte leben länger!! Auf Euch!!! Nie mehr 2. Liga. Danke für die tolle Geste der Mannschaft vor'm Spiel! Wir haben es zusammen geschafft!! Ich bin stolz auf euch!", schrieb Russ auf Instagram.
Burgstaller: "Ein richtig bitterer Abend"
Während die Hessen am späten Abend eine feuchtfröhliche Heimfahrt antraten, mussten sich die finanziell angeschlagenen Nürnberger bereits auf eine weitere Saison im Unterhaus einstellen. "Es ist ein richtig bitterer Abend", räumte Stürmer Guido Burgstaller ein, der wie auch sein Nebenmann Niclas Füllkrug in den beiden Relegationsduellen deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekam.
Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, steht dem Offensivspieler nun wie seinem österreichischen Teamkollegen Georg Margreitter ein etwas längerer Urlaub bevor. Die Europameisterschaft in Frankreich wird Burgstaller nämlich verpassen, er wurde von ÖFB-Teamchef Marcel Koller lediglich auf Abruf nominiert. Lindner dagegen wird am Donnerstag im ÖFB-Trainingslager in der Schweiz erwartet.
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