Heftiges Unwetter
“Rock am Ring”: 82 Verletzte nach Blitzeinschlag
Beim Musikfestival "Rock am Ring" in der Eifel in Deutschland hat ein Blitzeinschlag "bis zu 82" Menschen verletzt. "Ich gehe davon aus, dass am Sonntag kein 'Rock am Ring' stattfindet", sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz. Nach dem Einschlag wurde das Festival am Samstag auf Anordnung der Behörden vorläufig unterbrochen. Um 18 Uhr gab es dann es ein weiteres heftiges Unwetter.
Eine Gewitterfront hatte sich am Freitagabend direkt über das Festival geschoben. Rund 90.000 Fans harrten auf dem Flugplatz Mendig aus. Starkregen zerstörte viele Zelte. Im vergangenen Jahr hatte das Wetter ebenfalls üble Folgen bei "Rock am Ring": Damals wurden nach Blitzeinschlägen 33 Menschen verletzt.
"Rock im Park"-Besucher tanzten trotz Regens
Das parallel zu "Rock am Ring" stattfindende Festival "Rock im Park" im bayrischen Nürnberg hatte am Freitag bei wolkenverhangenem Himmel entspannt begonnen. In Gummistiefeln und kurzen Hosen tanzten die Festivalbesucher in Pfützen. "Rock am Ring" und "Rock im Park" präsentieren mehr als 80 Bands mit einem breiten Stilmix auf mehreren Bühnen. Zu den Höhepunkten zählen die US-Rocker Red Hot Chili Peppers und die Heavy-Metal-Legende Black Sabbath.
Auch in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg lässt das Wetter den Bewohnern keine Ruhe: Andauernder Regen im Remstal ließ am frühen Samstagmorgen einen Hang abgleiten. 23 Menschen mussten zeitweise ihre Häuser verlassen. In Schwäbisch Gmünd war es Anfang der Woche zu verheerenden Überschwemmungen gekommen. Zwei Menschen starben.
In Köln kämpften Feuerwehrleute fast bis zur Erschöpfung gegen ein Unwetter. Ein hilfloser Mensch sei in der Nacht aus dem Rhein gerettet worden, hieß es. Die Kölner Feuerwehr rückte in kürzester Zeit zu rund 200 Einsätzen aus. Auch die Uniklinik brauchte Hilfe: Dort drang das Wasser an mehreren Stellen in das Gebäude ein.
In Bayern gehen die Aufräumarbeiten weiter
Auch in Bayerns besonders heftig getroffenen Unwettergebieten gehen die Aufräumarbeiten weiter. "Von Entspannung kann aber noch nicht die Rede sein", sagte der Bürgermeister von Simbach am Inn, Klaus Schmid, am Samstag. Die Flutwelle in Niederbayern Ende Mai habe nach einer neuen Schätzung einen Sachschaden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht, sagte der Landrat von Rottal-Inn, Michael Fahmüller. Sieben Menschen waren insgesamt bei der Katastrophe ums Leben gekommen.
"Es sind mehr als 5000 Haushalte betroffen, 500 Häuser schwer beschädigt, die wohl nicht mehr sanierbar sind", erläuterte Fahmüller. Zweihundert Brücken seien allein in seinem Landkreis zerstört, ganze Straßenzüge komplett weggespült, Hunderte Fahrzeuge haben Totalschaden erlitten, viele Wirtschaftsbetriebe in ihrer Existenz bedroht. Zuvor war Fahmüller gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer durch den zerstörten Ort gegangen.
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