Gewalt eskaliert
D: Bürgermeister warnt Frauen vor Nachtspaziergang
In der östlichsten Stadt Deutschlands eskaliert derzeit die Gewalt: Immer wieder ist es in den vergangenen Wochen in Görlitz - direkt an der Grenze zu Polen gelegen - zu Auseinandersetzungen zwischen Deutschen, Polen und Syrern gekommen. Der Bürgermeister kündigt nun noch schärfere Polizeikontrollen an, warnt aber auch speziell Frauen vor unbegleiteten Spaziergängen am Abend und in der Nacht.
Erst am vergangenen Freitag war es in der Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern zu schweren Auseinandersetzungen zwischen 15 Männern im Alter von 14 bis 32 Jahren gekommen. Dabei kamen nicht nur die Fäuste, sondern auch Holzstöcke, Eisenstangen und Messer zum Einsatz. Die Polizei konnte im letzten Moment Schlimmeres verhindern.
Immer wieder schwere Zusammenstöße
In den vergangenen Wochen haben sich dabei vor allem drei Hotspots herauskristallisiert, an denen es immer wieder zu schweren Zusammenstößen kommt. "Es sind Deutsche, Polen und Syrer, die sich dort treffen und ihre Fehden austragen. Sie kommen teilweise noch nicht mal aus Görlitz", so der parteilose Oberbürgermeister Siegfried Deinege gegenüber der Zeitung "Morgenpost". Öffentliche Plätze sollen daher demnächst noch stärker von der Polizei geschützt werden, allerdings sei die Stadt bereits jetzt jene mit der stärksten Präsenz in der gesamten Region.
Auf längere Sicht will der Politiker erreichen, "dass die Zivilgesellschaft wieder diese Plätze in Besitz nimmt". Dazu sollen diverse Veranstaltungen beitragen und notwendiges Bewusstsein aufgebaut werden. Bis dahin rät er allerdings: "Ich empfehle jungen Damen, nicht unbegleitet in den Abendstunden diese Plätze zu besuchen." Das sei freilich nicht nur in Görlitz ratsam, sondern durchaus auch in anderen Städten.
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