Letzte Mobilisierung

Nach Attentats-Schock: Finale im Brexit-Wahlkampf

Ausland
19.06.2016 13:44

Nach der Ermordung der Labour-Politikerin und Brexit-Gegnerin Jo Cox haben britische Spitzenpolitiker am Sonntag den Wahlkampf vor dem Referendum wieder aufgenommen. Beide Seiten warben in Interviews und Beiträgen für die Sonntagszeitungen für ihre Standpunkte. Premierminister David Cameron, der für den Verbleib seines Landes in der EU kämpft, stellt sich am Abend im Fernsehen Fragen von Zuschauern.

Die Parteien hatten nach der Bluttat am Donnerstag ihren Wahlkampf ausgesetzt. Mit Spannung wird erwartet, ob die Wortführer beider Lager ihren Ton im Wahlkampf mäßigen. Kritiker hatten beklagt, dass die Debatte zuletzt immer giftiger geführt worden sei. Sowohl Cameron als auch Labour-Oppositionschef Jeremy Corbyn plädierten nach dem Attentat dafür, Hass und Intoleranz in der Politik zu überwinden.

Derzeit wieder EU-Befürworter in Umfragen vorne
Am Donnerstag entscheiden die Briten in einem historischen Referendum, ob sie in der EU bleiben oder austreten. Der Ausgang der Abstimmung gilt als völlig offen. Vor dem Attentat hatten Umfragen einen Trend für den Brexit ausgemacht, mehrere am Sonntag veröffentlichte Umfragen zeigen nun eine leichte Mehrheit für die Befürworter eines Verbleibs in der EU.

Die ermordete Jo Cox (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Die ermordete Jo Cox

Die Website "What UK Thinks" ermittelte einen Durchschnittswert der letzten sechs veröffentlichten Umfragen. Hatte dieser am Donnerstag die EU-Gegner noch mit vier Punkten in Führung gesehen, so lagen am Sonntag beide Lager wieder bei 50 Prozent.

Welche Rolle spielt Attentat?
Der Umschwung dürfte freilich wenig mit dem Mord an Cox zu tun haben. So berichtet die "Sunday Times", dass die Umfrageergebnisse vielmehr wachsende Sorgen wegen möglicher wirtschaftlicher Folgen eines Austritts widerspiegeln würden.

Trump wirbt für EU-Austritt
Der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sprach sich unterdessen erneut für einen Brexit aus. Großbritannien würde es außerhalb der EU mit dann weniger Bürokratie besser gehen, sagt er der Zeitung "Sunday Times". "Aber ich bin kein Brite. Das ist nur meine Meinung."

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