Der erste Viertelfinalist der Europameisterschaft in Frankreich heißt Polen! Robert Lewandowski & Co. bezwangen die Schweiz in einem knappen Achtelfinalduell nach Elfmeterschießen mit 5:4 (1:1 nach 120 Minuten). Das Führungstor der Polen von Jakub Blaszczykowski, den magischen Fallrückziehertreffer von Xerdan Shaqiri zum Ausgleich für die Schweiz und das Elfer-Drama sehen Sie oben im Video. Die Polen, die erstmals seit der WM 1986 auf internationaler Bühne in einer K.-o.-Phase stehen, treffen im Viertelfinale entweder auf Kroatien oder Portugal.
Das Spiel begann gleich mit einem Riesenaufreger: Nach einem Auswurf von Schweiz-Goalie Yan Sommer patzte Abwehrmann Johan Djourou und Arkadiusz Milik hatte bereits in Minute eins die große Chance, die Polen in Führung zu schießen. Doch der Stürmer traf aus 18-Metern-Entfernung das leere Tor nicht. Die Truppe von Adam Nawalka startete um einiges besser in die Partie als unsere Nachbarn.
Blaszczykowski tunnelt Sommer
Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen die Schweizer ins Spiel. Bis auf eine Kopfballchance von Fabian Schär konnte man aber keine gefährlichen Offensivakzente in der Anfangsphase setzen. Gefährlich wurden nur die Polen. Grzegorz Krychowiak kam nach einem Eckball freistehend aus zehn Metern zum Köpfen. Sein Abschluss rauschte aber deutlich am Schweizer Kasten vorbei. Kurz darauf ließ erneut Milik eine gute Torchance liegen. In Minute 39 war es dann soweit: Jakub Blaszczykowski brachte die Polen nach einem tollen Zuspiel von Kamil Grosicki in Führung! Grosicki trieb das Spielgerät über die linke Außenbahn nach vorne, spielte den Ball im richtigen Moment auf die rechte Sechzehnerseite, dort stand B³aszczykowski unbewacht und schob den Ball aus kurzer Distanz durch die Beine von Sommer ins Netz.
Bayern-Star Lewandowski blieb in den ersten 45 Minuten blass, meist waren sofort zwei bis drei Schweizer an ihm dran. Um den Torjäger entfachte in den vergangenen Tagen eine Debatte. Seit sechs Länderspielen bzw. dem 2:1 gegen Irland im Oktober des Vorjahres hat Lewandowski für Polen nicht mehr getroffen - viel Druck lastete auf seinen Schultern!
Schweiz drückt auf den Ausgleich
Die Schweiz eröffnete den zweiten Abschnitt erfrischend und hatte auch gute Möglichkeiten auf den Ausgleich. Die beste Chance ließ Xerdan Shaqiri liegen, sein Schuss fiel zu zentral aus. Wenig später konnte sich Sommer bei einem B³aszczykowski-Schuss auszeichnen. Es war ein munterer Beginn in Hälfte zwei.
Nach gut einer Stunde schickte Vladimir Petkovic mit Breel Embolo frisches Offensivblut ins Rennen. Die Polen überstanden den guten Auftakt der Schweizer in der zweiten Hälfte und ließen in dieser Phase des Spiels kaum Möglichkeiten zu. Erst in Minute 73 musste Polen-Goalie Lukasz Fabianski wieder eingreifen: Einen Freistoß von Ricardo Rodriguez entschärfte er mit einer genialen Flugeinlage!
Magisches Tor von Shaqiri
In der 82. Minute fiel dann das bisher schönste Tor der heurigen Europameisterschaft. Shaqiri nutzte die Gunst der Stunde und packte einen unfassbaren Fallrückzieher aus, der als Aufsetzer in der rechten Ecke via Innenstange einschlug - ein wahres Zaubertor! Es war der verdiente Ausgleich für die Schweiz, somit ging es in die Verlängerung.
In dieser hatte der Schweizer Eren Derdiyok zwei gute Gelegenheiten das Spiel zu entscheiden. Da aber keine Tore fielen, musste gleich im ersten K.-o-Duell ein Elfmeterschießen für die Entscheidung sorgen. Der Schweizer Spielmacher Granit Xhaka scheiterte als einziger Schütze und somit bejubelten die Polen den Viertelfinaleinzug.
Das Ergebnis:
Schweiz - Polen 4:5 i. E., 1:1 n. V. (1:1,0:1)
St. Etienne, Stade Geoffroy Guichard, 38.842, SR Mark Clatenburg (ENG)
Tore: 0:1 (39.) Blaszczykowski, 1:1 (82.) Shaqiri
Elfmeterschießen: 1:0 Lichtsteiner trifft, 1:1 Lewandowski trifft, 1:1 Xhaka schießt vorbei, 1:2 Milik trifft, 2:2 Shaqiri trifft, 2:3 Glik trifft, 3:3 Schär trifft, 3:4 Blaszczykowski trifft, 4:4 Rodriguez trifft, 4:5 Krychowiak trifft
Gelbe Karten: Schär, Djourou bzw. Jedrzejczyk, Pazdan
Schweiz: Sommer - Lichtsteiner, Schär, Djourou, Rodriguez - Behrami (77. Fernandes), Xhaka - Shaqiri, Dzemaili (58. Embolo), Mehmedi (70. Derdiyok) - Seferovic
Polen: Fabianski - Piszczek, Glik, Pazdan, Jedrzejczyk - Blaszczykowski, Krychowiak, Maczynski (101. Jodlowiec), Grosicki (104. Peszko) - Milik, Lewandowski
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