"Unsere Geschwister"
Erdogan will syrische Flüchtlinge rasch einbürgern
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Millionen syrischen Flüchtlingen im Land die Chance auf die türkische Staatsbürgerschaft geben. Syrer, die diesen Wunsch hegten, wolle man die Möglichkeit einräumen, die Staatsbürgerschaft zu erwerben, sagte Erdogan laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Samstagabend in der türkisch-syrischen Grenzstadt Kilis beim Fastenbrechen vor Flüchtlingen.
Erdogan sagte: "Meinen aus Syrien kommenden Geschwistern sage ich: Wir sehen euch als Geschwister. Wenn auch ihr uns als Geschwister seht, seid ihr nicht weit weg von euren Häusern und eurem Land. Die Türkei ist eure Heimat."
Kritiker: Erdogan schielt auf Wählerstimmen
Das türkische Innenministerium habe bereits entsprechende Schritte eingeleitet, sagte der Präsident, ohne weitere Details zu nennen. Kritiker mutmaßen schon lange, dass Erdogans regierende islamisch-konservative AKP Syrern in der Türkei die Staatsbürgerschaft - und damit das Wahlrecht - einräumen könnte.
Mehr Flüchtlinge als Einheimische in Grenzstadt
Die Türkei hat nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats rund 2,7 Millionen Schutzsuchende aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen. Viele Syrer sind Erdogan und der AKP dafür dankbar. In der Grenzstadt Kilis übersteigt die Zahl der Syrer sogar die der regulären Einwohner.
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