An historischer Stätte, dem Olympiastadion von 1928, träumen Österreichs Leichtathleten von Mittwoch bis Sonntag bei der EM in Amsterdam von Top-Ten-Plätzen und wollen vor allem die letzte Chance auf ein Ticket für Rio ergreifen. Bisher ist nämlich nur ein Trio fix für die Sommerspiele qualifiziert. Teils kann da nur eine sensationelle Steigerung Rio noch ermöglichen - wie bei Hürdensprinterin Steffi Bendrat, die bereits am Mittwoch im Vorlauf startet. An zwei der fünf Tagen ist die EM schon restlos ausverkauft.
Fix in Rio: Nur der derzeit verletzte Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf), Zehnkämpfer Dominik Distelberger (der Mittwoch in seinen ersten EM-Tag startet und für eine der besten Platzierungen Österreichs sorgen könnte) und Marathonläuferin Andrea Mayr haben alle Kriterien für Rio bisher erfüllt und sind vom ÖOC auch bereits nominiert.
Zitterpartie: Ein rot-weiß-rotes Trio hat im Vorjahr das Limit des Weltverbandes erfüllt, jagt aber heuer bisher vergebens die Leistungsbestätigung des ÖOC: Da Hürdensprinterin Beate Schrott, heuer weit unter ihrer Bestform, wegen einer leichten Verletzung nicht bei der EM startet, ist die Olympiafinalsitin von 2012 deshalb bei der Nominierung für Olympia auf die Gnade des ÖOC angewiesen. Bei Diskuswerfer Gerhard Mayer, der am Dienstag die Teilnahme an der EM wegen einer Knieverletzung absagen musste, steht die Olympia-Norm auch noch aus. Gnade vor Recht sollte für Jenni Wenth gelten: Die WM-Finalistin hat heuer lediglich um eine Sekunde das geforderte 5000-m-Limit von 15:40 Minuten verfehlt.
Pechvogel: Der größte Pechvogel im Kampf um Rio ist aber sicherlich Ivona Dadic, die in Götzis im Siebenkampf das Limit von 6200 Punkten nur um vier Zähler verpasst hatte. Auch wenn sie bei der EM die Norm nicht schafft, wird sie über die IAAF-Rangliste für Olympia nachrücken können.
Sinnloses Limit: Kurios ist die Situation im Marathon, wo der ÖLV mit 2:14:00 ein bedeutend härteres Limit als der Weltverband (2:19:00) gefordert hat. Es liegt jetzt am OÖC, das Trio Valentin Pfeil, Lemawork Ketema und Edwin Kemboi dennoch zu nominieren, denn alle drei haben nämlich das IAAF-Limit deutlich unterboten.
Hoffen auf ein Wunder: Von den übrigen, insgesamt 17 österreichischen EM-Startern besitzt Steffi Bendrat über 100 m Hürden noch am ehesten eine (kleine) Chance für Rio. Sie weist eine Bestzeit von 13,11 Sekunden auf, lief mit unzulässig starkem Rückenwind heuer in den USA auch schon 13,04 Sekunden. In Amsterdam, wo Mittwoch der Vorlauf sowie Donnerstag das Semifinale und der Endlauf stattfinden, benötigt die Salzburgerin ein Traumrennen, um das Limit von 13,00 knacken zu können. Aber manchmal gibt es ja auch kleine Wunder...
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