Ihr Heim haben Sie mit Gelsengittern und Moskitonetzen ausgestattet? Dann ist es Zeit, sich selbst gegen den alljährlichen Ansturm der kleinen Plagegeister zu rüsten. Ob Cremes, Sprays, Öle oder Gelsenstecker - was zur erfolgreichen Gelsenabwehr beiträgt, verraten wir Ihnen hier. Und falls Sie doch eine erwischt, haben wir auch alle Tipps parat, wie der Stich bald wieder verheilt.
Die weiblichen Stechmücken - so lautet der biologisch korrekte Name der Gelsen - brauchen unser Blut, um nach der Begattung ihre Eier ablegen zu können. Die Männchen stillen ihren Appetit mit zuckerhaltigen Flüssigkeiten. Normalerweise würden sich auch die Weibchen damit begnügen, allerdings brauchen sie ein in Blut enthaltenes Protein für die Eiablage.
Um sich vor den lästigen Blutsaugern zu schützen, werden als Hausmittel oft Knoblauch, Essig oder Alkohol empfohlen. Sie gehören aber allesamt ins Reich der Mythen - im Gegenteil: Essigsäure finden Gelsen sogar besonders anziehend. Neben den bewährten Gelsengittern und Moskitonetzen gibt es noch einige Ticks, um sich vor den lästigen Blutsaugern zu schützen.
Sprays, Cremen und Gels
Im Handel sind viele Repellents in Form von Sprays, Cremen oder Gels erhältlich, die zwar nicht immer toll riechen, aber die Gelsen zumeist sehr effektiv fernhalten. Sie werden sparsam auf die Haut aufgetragen. Ein Test der AK Oberösterreich ergab, dass Produkte, die Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin enthalten, die Plagegeister am besten vertreiben. Weil sich die Insekten auf Fuß- und Handgelenke konzentrieren, sollten diese besonders eingeschmiert werden.
DEET kann bei Allergikern allerdings Hautreizungen verursachen. Dem Wirkstoff Icaridin stellt die Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen ein positives Zeugnis aus. Er kann auch bei Kleinkindern verwendet werden. Schwangere oder Frauen, die stillen, sollten sich von diesen Mitteln aber generell fernhalten. Bei Kindern sollten die Mittel eher auf die Kleidung als auf die Haut aufgetragen werden.
Duftender Schutz und helle Kleidung
Wer statt Chemie lieber auf natürlichen Schutz setzt, kann sich mit Lavendel-, Nelken- oder Zitronenöl gegen die Gelsen schützen, denn diese Gerüche mögen die Gelsen gar nicht. Beim Auftragen des Öls auf die Haut ist allerdings Vorsicht geboten: Besonders hochkonzentrierte Öle können eine allergische Reaktion auslösen! krone.at-Leser schwören auf Balkon und Terrasse auf Tomatenpflanzen, Katzenminze, Lavendel oder die Duftpelargonie "Lillibet". Auch mit Gewürznelken gespickte Zitronen oder Teebaumöl können helfen, die lästigen Tiere zu vertreiben.
Helle Kleidung auf sonnengebräunter Haut schaut nicht nur schick aus, sondern wehrt auch Gelsen ab. Die blutrünstigen Tierchen suchen nämlich bevorzugt dunkle Stellen auf. Angelockt werden Gelsen durch Butter- oder Essigsäure, die Bestandteile unseres Schweißes sind. Bis zu 30 Meter weit können sie so einen potentiellen Wirt wittern. Duschen schafft Abhilfe, denn es lindert den Körpergeruch und erschwert es den summenden Tieren so, uns zu orten.
Vorsicht mit Gelsensteckern
Früher waren sie sehr beliebt, mittlerweile sind die Gelsenstecker aber in Verruf geraten. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die bei empfindlichen Menschen Haut- und Schleimhautreizungen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen können.
Wer trotzdem nicht auf die "chemische Keule" gegen die lästigen Winzlinge verzichten will, sollte nach Expertenmeinung folgende Ratschläge befolgen:
Gelsenstiche richtig behandeln
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen lassen sich Gelsenstiche oft nicht verhindern, aber immerhin lindern - z.B. indem man schnell einen warmen Gegenstand auflegt. Die Wärme zerstört das Protein, das den Juckreiz auslöst. Kaltes Wasser hilft entgegen der allgemeinen Annahme reichlich wenig, im Gegenteil: Der Juckreiz wird durch die Kälte nur noch verstärkt. In der Apotheke sind Salben erhältlich, die den Juckreiz mildern und die Schwellung lindern.
Beliebte Hausmittel gegen die juckenden Stellen sind Gurkenscheiben, Ringelblumensalbe und essigsaure Tonerde. Vorsicht walten lassen bei Teebaumöl: Die Geheimwaffe aus Australien kann mitunter Allergien auslösen. Wer nach einem Gelsenstich bei den Blutgefäßen einen Rotlauf, also eine Blutvergiftung, bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch sind die summenden Plagegeister Überträger diverser Viren und Bakterien. Sollten Sie nach einem Stich über Fieber, Gelenksschmerzen, Hautausschläge oder andere grippeähnliche Symptome klagen, ist auf jeden Fall sofort ein Arzt gefragt.
Nicht kratzen!
Das Allerwichtigste ist jedoch: Auch wenn es furchtbar juckt, bitte nicht kratzen! Ein aufgekratzter Gelsenstich kann sich schnell entzünden und unschöne Narben hinterlassen.
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