Noch ist die 25-jährige Oberösterreicherin Miriam Fussenegger für viele ein unbeschriebenes Blatt. Das wird sich über den Sommer im Rahmen der Salzburger Festspiele aber gewaltig ändern. Über ihre Erwartungen, als Co-Star von Jedermann Cornelius Obonya auf der Bühne zu stehen, erzählte sie der "Krone".
Am 23. Juli feiert die in Wien lebende Oberösterreicherin Miriam Fussenegger Premiere als Buhlschaft im "Jedermann". Ihre Eltern werden nicht dabei sein - erst bei einer anderen Vorstellung. Nicht, dass sie abergläubisch ist, aber nervös schon. Nur gut, dass sie den Sommer über in Salzburg im Grünen, dort wo sie regeneriert, wohnen kann. Erste Erfahrungen sammelte sie ja bereits letztes Jahr.
"Krone": Kaum war Ihr Name in den Medien bekannt, da las man Schlagzeilen wie "Die Buhlschaft, die keiner kennt". Verletzte Sie das?
Miriam Fussenegger: Nein, das hat mich überhaupt nicht verletzt. Das ist eine Tatsache. Denn im Vergleich zu den Damen, die das früher gespielt haben, bin ich weniger bekannt. Und mal ehrlich, man kommt ja nicht auf die Welt und ist ein Star. Der Beruf ist nun halt einmal ein Weg - in dem Fall war es ein großer Sprung.
"Krone": Sie spielten letztes Jahr in "Mackie Messer. Eine Salzburger Dreigroschenoper" mit. Ist es ein "Coming Home" nach Salzburg, oder ein Neustart?
Fussenegger: Es ist eine Art des "Coming Home", aber völlig surreal, weil das alles jetzt in einem völlig anderen Kontext steht. Alles auch größer ist. Ich komme jetzt war nicht in eine andere Stadt, sie fühlt sich nur anders an.
"Krone": Ihre Reaktion, als Sie wussten, Sie haben die Rolle?
Fussenegger: Als man mich das erste Mal mit der Frage konfrontierte, rechnete ich wirklich nicht damit. Es war ein langer Prozess, der sich über Monate erstreckt hat.
"Krone": Gibt es Vorgängerinnen, von denen Sie sich vorstellen könnten, sich ein Stückerl abzuschneiden?
Fussenegger: Ich denke, dass es fast unmöglich ist, die Buhlschaft ganz neu anzulegen und zu interpretieren, weil sie schon so lange gespielt wird. Und wenn man das macht, dann verkrampft man sich meistens nur. Eine Jede bringt immer ihren persönlichen Aspekt mit auf die Bühne, und dadurch wird es immer wieder neu.
"Krone": Viele Schauspieler leiden unter Lampenfieber. Sie auch?
Fussenegger: Ich bin da leider auch eine Kandidatin. Weil ich auch schon als Charakter zappelig bin. Aber es ist dann im Endeffekt eine riesige Energie, die man da auf der Bühne loslässt.
"Krone": Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Cornelius Obonya?
Fussenegger: Er war total wohlwollend und unterstützend. Er ist sehr erdend. Ich erlebe es neu und er ist der Ruhepol, der Anker.
"Krone": Ihre Familie hat wie auf das Engagement reagiert?
Fussenegger: Meine Eltern waren immer unterstützend, aber nicht blauäugig. Sie haben gewusst, was die Schauspielerei mit sich bringt.
"Krone": Was passiert in Ihrem Leben, sind die Dinge, die abseits Ihrer Tätigkeit als Schauspielerin passieren?
Fussenegger: Das ist vor allem die Musik. Aktiv und passiv. Ich habe mal viel Gitarre gespielt - heute ist es besser, wenn ich singe... Ich füttere meinen Geist gerne - sei es mit Literatur oder bildender Kunst. Ich finde das bereichernd und beruhigend. Außerdem bin ich ohnehin ein neugieriger Mensch und lerne auch sehr gerne.
"Krone": Die 30 Sätze der Buhlschaft können Sie demnach längst auswendig?
Fussenegger: Ja (lacht!).
"Krone": Was macht den "Mythos Buhlschaft" aus?
Fussenegger: Es gibt den Jedermann und sein weibliches Pendant. Das ist die Buhlschaft und diese wird vom Publikum viel diskutiert, das finde ich immer wieder kurios.
"Krone": Sie sehen die ganze Unternehmung "Festspiele" auch als großes Fest?
Fussenegger: Definitiv. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch abseits...
"Krone": Am Ende des Festspielsommers, würden Sie am liebsten wie resümieren?
Fussenegger: Resüme kommt zum Schluss. Hoffentlich verdirbt mich Salzburg nicht...
Fünf Buhlschaften, die wir nie vergessen werden:
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