"Katastrophal"
Blairs Stellvertreter: Irak-Krieg war “illegal”
Der Stellvertreter des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair hat die Beteiligung seines Landes am Irak-Krieg 2003 zutiefst bedauert. "Für den Rest meines Lebens werde ich mit der Entscheidung, in den Krieg zu ziehen und ihren katastrophalen Konsequenzen leben", schrieb das heutige Mitglied im House of Lords, John Prescott, in einem Beitrag für den "Sunday Mirror".
Im Gegensatz zu Blair geht Prescott inzwischen nach eigenen Angaben davon aus, dass der Krieg "illegal" gewesen sei. Er erinnerte daran, dass der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan bereits im Jahr 2004 die Invasion als illegal bezeichnet hatte, und fügte hinzu, "mit großer Trauer und Wut glaube ich heute, dass er recht hatte".
Am Mittwoch hatte eine Untersuchungskommission die Rolle Großbritanniens in dem von den USA geführten Einmarsch im Irak scharf verurteilt. Sie warf der damaligen Regierung unter Premierminister Blair vor, den USA blind gefolgt und das Land in einen schlecht geplanten und nicht gerechtfertigten Einsatz geführt zu haben. Prescott war während der Invasion die Nummer zwei der Labour-Regierung.
Blair verteidigte Entscheidung
In einer ersten Reaktion hatte Blair zwar Bedauern über begangene Fehler geäußert, seine Entscheidung für den Krieg aber entschieden verteidigt. Die Welt sei ohne den irakischen Machthaber Saddam Hussein "besser und sicherer", sagte er.
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