160-Euro-Smartphone

Handschmeichler: LG K10 LTE im krone.at-Praxistest

Elektronik
17.09.2016 09:00

Aktuelle Oberklasse-Smartphones kosten oftmals mehr als 600 Euro. Für einen Alltagsgegenstand, der bei vielen Menschen ohnedies alle zwei Jahre getauscht wird, ist das vielen Handynutzern schlicht zu teuer. Sie greifen lieber zu Einsteigergeräten für weniger als 200 Euro. Was man in dieser Preisklasse heute erwarten darf, haben wir am Beispiel des LG K10 LTE getestet.

Prozessor-Power, die auf dem Niveau älterer Laptops liegt und Bildschirmauflösungen, die eines TV-Geräts würdig wären, findet man in der Einsteigerklasse zwar nicht. Für viele Nutzer dürfte das, was LG K10 und Konsorten bieten, aber völlig ausreichend sein.

(Bild: LG)

Was genau im 160-Euro-Smartphone steckt, sehen Sie hier:

LG K10 LTE

CPU

Qualcomm Snapdragon 410: 4 x 1,2 GHz

RAM

1,5 GB

Diagonale

5,3 Zoll

Auflösung

1280 x 720 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

bis 128 GB

Hauptkamera

13 Megapixel; LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, NFC, GPS

Maße

146,6 x 74,8 x 8,8 Millimeter; 140 Gramm

Akku

2300 mAh

Extras

-

Software

Android 5.1

Preis

ab 160 Euro

Die Leistung des verbauten Qualcomm Snapdragon 410 ist überschaubar. Für ein flüssiges Android-Bedienerlebnis und ausreichend schnelle App-Starts sowie die wichtigsten Alltagsaufgaben - Surfen, Mailen, Musikhören und Fotos knipsen - ist genug Power vorhanden, insbesondere Freunde optisch opulenter 3D-Spiele werden mit dem K10 aber wenig Freude haben. Simple Spiele à la "Angry Birds" laufen zwar, anspruchsvollere Kost ruckelt aber spürbar. Freilich: Wer nicht auf seinem Handy spielt, wird sich daran kaum stören.

Grundsolides Display, ausbaufähige Kamera
Das Display im K10 LTE macht seinen Job grundsolide. Es ist ausreichend hell, kann auch von der Seite gut abgelesen werden, bietet natürliche Farben und ist mit 720p-Auflösung für den Alltag der meisten Nutzer scharf genug. Beim Kontrast kann es zwar nicht mit AMOLED mithalten, das darf man in der Sub-200-Euro-Preisklasse aber auch nicht erwarten.

Die Kamera ist leider ein Schwachpunkt am K10. Sie braucht im Vergleich zu teureren Smartphones spürbar länger, um scharfzustellen und liefert selbst dann nicht immer optimale Ergebnisse. Bei Tageslicht gelingen zwar brauchbare Schnappschüsse, doch selbst bei hellem Kunstlicht neigt sie zu unscharfen und leicht verwackelten Bildern. Im Dämmerlicht kommt es schnell zu Bildrauschen, hier kann man aber immerhin mit dem tauglichen LED-Blitz gegensteuern.

Die Frontkamera mit fünf Megapixeln Auflösung liefert adäquate Selfies und reicht auch problemlos für Videotelefonie. Die Kamera-App ist übersichtlich gestaltet und im Grunde selbsterklärend.

(Bild: LG)

Viel Ausstattung für wenig Geld
Generell bietet das K10 LTE angesichts des günstigen Preises eine solide Ausstattung: Die Funkausstattung ist - bis auf den veralteten WLAN-Standard - auf der Höhe der Zeit, sogar NFC ist an Bord. Ebenfalls ein Plus: Der Speicher ist erweiter- und der Akku austauschbar.

Verarbeitung und Haptik spielen für ein Gerät dieser Preisklasse auf erstaunlich hohem Niveau. Die an den Kanten leicht abgerundete Front macht einen wertigen Eindruck, die griffige Plastikrückseite sorgt dafür, dass das Gerät gut in der Hand liegt. Ebenfalls löblich: Trotz 5,3 Zoll Diagonale ist das K10 LTE dank dünner Displayränder noch vergleichsweise kompakt.

Relativ kleiner Akku, übersichtliche Software
Neben der durchwachsenen Kamera und der überschaubaren Rechenleistung ist der kapazitätsarme Akku der größte Schwachpunkt am LG K10 LTE. Mit lediglich 2300 Milliamperestunden Kapazität ist er für ein Gerät dieser Größe eher klein. Die Folge: Tägliches Aufladen wird für viele Nutzer des K10 LTE unvermeidbar sein, zwei Tage Betrieb dürften nur extrem sparsame User erreichen.

(Bild: LG)

Die Software - Android 5.1 mit LG-Interface - ist nicht mehr ganz aktuell, manch anderes Einsteiger-Smartphone bietet bereits Android 6. Im konkreten Fall ist das aus unserer Sicht allerdings kein Nachteil: LG hat sich beim Wechsel von Android 5 auf 6 dazu entschieden, die App-Übersicht zu streichen und alle Anwendungen am Startbildschirm zu deponieren. Beim K10 LTE ist das noch nicht der Fall. Dafür fehlen ihm freilich Neuerungen, die mit Android 6 gekommen sind - etwa die neue Berechtigungsverwaltung.

Fazit: Für ein Viertel des Preises aktueller Top-Smartphones bietet das K10 LTE deutlich mehr als ein Viertel der Leistung. Prozessor und Kamera sind zwar lediglich zweckmäßig und auch der Akku dürfte ruhig etwas größer sein, Display und Verarbeitung stimmen aber und auch die Ausstattung kann sich sehen lassen. Wer sein Smartphone als Gebrauchsgegenstand versteht und ein adäquates Gerät für wenig Geld sucht, ohne Hardware-Heldentaten zu erwarten, könnte mit dem K10 durchaus glücklich werden.

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