Seit jeher sind Trachtenmode und Erotik in einer leidenschaftlichen Beziehung miteinander verbunden. Diese Beziehung steht ab Freitag auch im Zentrum der 4. Trachtenbiennale im Ausseerland. Wir haben mit Trachten-Schneider Peter Veigl über die sinnliche Seite von Dirndl und Lederner gesprochen.
"Die Erotik war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Trachtenmode", sagt Peter Veigl, Schneidermeister in Bad Aussee. So gibt es Reiseberichte aus dem 19. Jahrhundert, in denen über Ausseer Mädeln in Dirndln berichtet wird, die "eine Hand breit über der Wade" enden. Ein Skandal für die damalige Moral- und ein guter Grund, nach Aussee zu reisen, denn schon damals galt: "Sex sells."
Eine gute Figur machen
Während Alltagstracht locker und bequem saß - immerhin musste man darin arbeiten -, war die Festtagstracht dazu da, eine gute Figur zu machen: "Das Dirndl ist darauf hin geschneidert, weibliche Formen zu unterstreichen: Das Mieder erzeugt oben Holz vor der Hütte, macht eine schlanke Taille und der wallende Rock symbolisiert Gebärfreudigkeit." Oft wird noch ein Sträußchen ins Dekolleté gesteckt -als zusätzlicher Blickfang.
Der Blick wird gelotst
Und auch bei Männern unterstreicht die Lederhose eine erotische Ausstrahlung, etwa indem mit Stickereien der Blick der Damenwelt in die primären Regionen der Erotik gelotst wird.
Es wird körperbetonter
Mit Trends wie dem "Mini-Dirndl", das so manchem Traditionalisten sauer aufstößt, hat Veigl kein Problem: "Die Tracht ist schon immer mit der Mode gegangen", sagt er. Und auch die Herren werden in ihrem Geschmack immer körperbetonter: "Sie investieren viel Zeit in einen guten Körper und wollen das auch in der Ledernen zeigen." So sehr sich Trachtenmode also verändern mag, der Erotik bleibt sie treu!
Die 4. Trachtenbiennale steigt von 15.-17. Juli im Ausseerland. Auf dem Programm stehen eine "Lange Nacht der Tracht", das Dirndlspringen am Grundlsee, Konzerte, Diskussionen und vieles mehr. Infos hier
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